Provided by: manpages-de-dev_4.27.0-1_all bug

BEZEICHNUNG

       sigpending, rt_sigpending - Anhängende Signale untersuchen

BIBLIOTHEK

       Standard-C-Bibliothek (libc, -lc)

ÜBERSICHT

       #include <signal.h>

       int sigpending(sigset_t *Gruppe);

   Mit Glibc erforderliche Feature-Test-Makros (siehe feature_test_macros(7)):

       sigpending():
           _POSIX_C_SOURCE

BESCHREIBUNG

       sigpending()  liefert  die  Gruppe  von  Signalen  zurück, die zur Auslieferung an den aufrufenden Thread
       anhängen (d.h. die Signale, die während der Blockierung ausgelöst  wurden).  Die  Maske  der  anhängenden
       Signale wird in Gruppe zurückgeliefert.

RÜCKGABEWERT

       sigpending()  liefert im Erfolgsfall 0 zurück. Beim Fehlschlag wird -1 zurückgeliefert und errno gesetzt,
       um den Fehler anzuzeigen.

FEHLER

       EFAULT Gruppe zeigt auf Speicher, der keinen gültigen Teil des Adressbereichs des Prozesses ist.

STANDARDS

       POSIX.1-2008.

GESCHICHTE

       POSIX.1-2001.

   Unterschiede C-Bibliothek/Kernel
       Der ursprüngliche Linux-Systemaufruf hieß sigpending(). Mit der Hinzunahme der Echtzeitsignale  in  Linux
       2.2 passte allerdings das durch den Systemaufruf unterstützte 32-bit Argument sigset_t fester Größe nicht
       mehr.  Konsequenterweise  wurde ein neuer Systemaufruf rt_sigpending() hinzugefügt, um einen vergrößerten
       Typ sigset_t zu unterstützen. Der neue Systemaufruf akzeptiert ein zweites  Argument  size_t  sigsetsize,
       der  die  Größe  der  Signalgruppe  in Gruppe festlegt. Die Glibc-Wrapper-Funktion sigpending() versteckt
       diese Details und ruft transparent rt_sigpending() auf, wenn der Kernel dies bereitstellt.

ANMERKUNGEN

       Siehe sigsetops(3) für Details über das Bearbeiten von Signalgruppen.

       Falls ein Signal sowohl blockiert ist als auch eine  Disposition  »ignoriert«  trägt,  wird  es  bei  der
       Erstellung nicht zu der Maske der anhängenden Signale hinzugefügt.

       Die  Gruppe  der Signale die für einen Thread anhängig sind ist die Vereinigung der Gruppen von Signalen,
       die für diesen Thread anhängig sind und der Gruppe an Signalen, die für den Prozess  als  ganze  anhängig
       sind, siehe signal(7).

       Ein  mittels  fork(2)  erstellter  Kindprozess  hat  anfänglich  eine  leere anhängende Signalgruppe; die
       anhängende Signalgruppe wird über execve(2) hinweg erhalten.

FEHLER

       Bis zu und einschließlich Glibc 2.2.1 gibt es einen Fehler in der Wrapper-Funktion für sigpending(),  der
       dazu führt, dass die Information über anhängige Echtzeitsignale nicht korrekt zurückgeliefert wird.

SIEHE AUCH

       kill(2), sigaction(2), signal(2), sigprocmask(2), sigsuspend(2), sigsetops(3), signal(7)

ÜBERSETZUNG

       Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Helge Kreutzmann <debian@helgefjell.de> erstellt.

       Diese  Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die GNU General Public License Version 3 oder neuer
       bezüglich der Copyright-Bedingungen. Es wird KEINE HAFTUNG übernommen.

       Wenn Sie Fehler in der Übersetzung dieser Handbuchseite finden, schicken Sie bitte  eine  E-Mail  an  die
       Mailingliste der Übersetzer: debian-l10n-german@lists.debian.org.

Linux man-pages 6.9.1                              2. Mai 2024                                     sigpending(2)