Provided by: psmisc_23.7-2ubuntu1_amd64 bug

BEZEICHNUNG

       killall - Prozesse anhand des Namens töten

ÜBERSICHT

       killall [-Z, --context Muster] [-e, --exact] [-g, --process-group] [-i, --interactive] [-n, --ns PID]
       [-o, --older-than ZEIT] [-q, --quiet] [-r, --regexp] [-s, --signal SIGNAL, -SIGNAL] [-u, --user Benutzer]
       [-v, --verbose] [-w, --wait] [-y, --younger-than ZEIT] [-I, --ignore-case] [-V, --version] [--] Namekillall -l, --list
       killall -V, --version

BESCHREIBUNG

       killall  sendet  ein  Signal an alle Prozesse, die mit dem angegebenen Befehl gestartet wurden. Wenn kein
       Signalname angegeben ist, wird das Signal SIGTERM gesendet.

       Signale können entweder als Name (zum Beispiel -HUP oder -SIGHUP), als  Nummer  (zum  Beispiel  -1)  oder
       durch die Option -s angegeben werden.

       Falls  der Befehlsname kein regulärer Ausdruck ist (Option -r) und einen Schrägstrich (/) enthält, werden
       Prozesse, welche diese bestimmte Datei ausführen, zum Töten vorgesehen, unabhängig von deren Namen.

       killall gibt den Code 0 zurück, falls für jeden der aufgelisteten Befehle mindestens ein Prozess  getötet
       wurde,  oder  es  waren  keine Befehle aufgelistet und mindestens ein Prozess entsprach den mit -u und -Z
       angegebenen Suchkriterien. killall gibt anderenfalls einen von Null verschiedenen Wert zurück.

       Ein killall-Prozess tötet sich niemals selbst (aber könnte von anderen killall-Prozessen getötet werden).

OPTIONEN

       -e, --exact
              verlangt eine exakte Übereinstimmung für sehr lange Namen. Falls der  Befehlsname  länger  als  15
              Zeichen ist, könnte der vollständige Name nicht verfügbar sein (das heißt, er ist ausgelagert). In
              diesem Fall tötet killall alles, was mit den ersten 15 Zeichen übereinstimmt. Mit -e werden solche
              Einträge  übersprungen.  killall  gibt eine Meldung für jeden übersprungenen Eintrag aus, falls -v
              zusätzlich zu -e angegeben wird.

       -I, --ignore-case
              ignoriert bei der Treffersuche die Groß- oder Kleinschreibung.

       -g, --process-group
              tötet die Prozessgruppe, zu welcher der Prozess gehört. Das  Tötungssignal  wird  nur  einmal  pro
              Gruppe gesendet, selbst wenn in der Prozessgruppe mehrere Prozesse gefunden wurden.

       -i, --interactive
              bittet vor dem Töten interaktiv um Bestätigung.

       -l, --list
              listet alle bekannten Signalnamen auf.

       -n, --ns
              prüft anhand des PID-Namensraums der angegebenen PID auf Übereinstimmungen. Standardmäßig wird die
              Überprüfung auf alle Namensräume bezogen.

       -o, --older-than
              prüft  nur  Prozesse  auf  Übereinstimmungen,  die älter als die angegebene Zeit sind, also vorher
              gestartet wurden. Die  Zeit  wird  als  Fließkommazahl  mit  angehängter  Einheit  angegeben.  Die
              Einheiten  sind  s,  m,  h,  d,  w,  M,  y  für  Sekunden,  Minuten, Stunden, Tage, Wochen, Monate
              beziehungsweise Jahre.

       -q, --quiet
              beschwert sich nicht, falls keine Prozesse getötet wurden.

       -r, --regexp
              interpretiert das Prozessnamensmuster als erweiterten regulären POSIX-Ausdruck gemäß regex(3).

       -s, --signal, -SIGNAL
              sendet dieses Signal anstelle von SIGTERM.

       -u, --user
              tötet nur Prozesse, die dem angegebenen Benutzer gehören. Befehlsnamen sind optional.

       -v, --verbose
              meldet, wenn das Signal erfolgreich gesendet wurde.

       -V, --version
              zeigt Versionsinformationen an.

       -w, --wait
              wartet auf die  Beendigung  aller  getöteten  Prozesse.  killall  prüft  einmal  pro  Sekunde,  ob
              irgendeiner  der  getöteten  Prozesse  noch  existiert  und  liefert nur ein Ergebnis, falls keine
              Prozesse mehr verblieben sind. Beachten Sie, dass killall  unbegrenzt  warten  könnte,  falls  das
              Signal ignoriert wurde, unwirksam war oder der Prozess in einen Zombie-Zustand übergegangen ist.

       -y, --younger-than
              prüft  nur  Prozesse  auf  Übereinstimmungen,  die neuer als die angegebene Zeit sind, also später
              gestartet wurden. Die  Zeit  wird  als  Fließkommazahl  mit  angehängter  Einheit  angegeben.  Die
              Einheiten  sind  s,  m,  h,  d,  w,  M,  y  für  Sekunden,  Minuten, Stunden, Tage, Wochen, Monate
              beziehungsweise Jahre.

       -Z, --context
              gibt den Sicherheitskontext an: Es werden nur Prozesse getötet, deren Sicherheitskontext  dem  des
              Musters  des  angegebenen erweiterten regulären Ausdrucks entspricht. Dies muss anderen Argumenten
              in der Befehlszeile vorangestellt werden. Befehlsnamen sind optional.

DATEIEN

       /proc  Ort des /proc-Dateisystems

BEKANNTE FEHLER

       Das Töten anhand des Dateinamens funktioniert nur für ausführbare Programme, die während  der  Ausführung
       offen  gehalten  werden,  das heißt, unsaubere ausführbare Programme können auf diese Weise nicht getötet
       werden.

       Seien Sie vorsichtig, wenn Sie killall Name  eingeben,  weil  dies  auf  Nicht-Linux-Systemen  nicht  die
       gewünschte Wirkung haben könnte, insbesondere dann, wenn Sie es als privilegierter Benutzer ausführen.

       killall -w erkennt in aufeinanderfolgenden Übrprüfungen nicht, ob ein Prozess beendet ist und durch einen
       Prozess mit der gleichen PID ersetzt wurde.

       Falls Prozesse ihren Namen ändern, könnte killall diese nicht korrekt erkennen.

       Für  killall gibt es eine Begrenzung für die Namen, die in der Befehlszeile angegeben werden können. Dies
       ist die Größe einer vorzeichenlosen Ganzzahl, multipliziert mit 8. Für die meisten 32-Bit-Systeme ist  32
       die Begrenzung, analog dazu ist sie bei 64-Bit-Systemen üblicherweise auf 64 begrenzt.

SIEHE AUCH

       kill(1), fuser(1), pgrep(1), pidof(1), pkill(1), ps(1), kill(2), regex(3).

psmisc                                            17. Juni 2023                                       KILLALL(1)