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BEZEICHNUNG

       getpwent, setpwent, endpwent - Eintrag in Passwortdatei abfragen

BIBLIOTHEK

       Standard-C-Bibliothek (libc, -lc)

ÜBERSICHT

       #include <sys/types.h>
       #include <pwd.h>

       struct passwd *getpwent(void);
       void setpwent(void);
       void endpwent(void);

   Mit Glibc erforderliche Feature-Test-Makros (siehe feature_test_macros(7)):

       getpwent(), setpwent(), endpwent():
           _XOPEN_SOURCE >= 500
               || /* Glibc >= 2.19: */ _DEFAULT_SOURCE
               || /* Glibc <= 2.19: */ _BSD_SOURCE || _SVID_SOURCE

BESCHREIBUNG

       Die Funktion getpwent() gibt einen Zeiger auf eine Struktur zurück, die aus einem Datensatz herausgelöste
       Felder  aus der Passwort-Datenbank enthält (z.B. die lokale Passwortdatei, NIS und LDAP). Wenn getpwent()
       zum ersten Mal aufgerufen wird,  gibt  es  den  ersten  Eintrag  zurück;  danach  gibt  es  die  Einträge
       fortlaufend zurück.

       Die Funktion setpwent() setzt den Dateizeiger auf den Anfang der Passwort-Datenbank.

       Die  Funktion  endpwent()  wird benutzt, um die Passwort-Datenbank zu schließen, nachdem die Verarbeitung
       durchgeführt wurde.

       Die Struktur passwd ist in <pwd.h> wie folgt definiert:

           struct passwd {
               char   *pw_name;       /* Benutzername */
               char   *pw_passwd;     /* Passwort des Benutzers */
               uid_t   pw_uid;        /* Benutzerkennung */
               gid_t   pw_gid;        /* Gruppenkennung */
               char   *pw_gecos;      /* Benutzerinformationen */
               char   *pw_dir;        /* Home-Verzeichnis */
               char   *pw_shell;      /* Anmelde-Shell */
           };

       Wenn shadow(5)-Passwörter eingeschaltet sind (was auf vielen GNU/Linux-Installationen Standard ist),  ist
       der  Inhalt  von  pw_passwd  normalerweise  nicht  sehr  nützlich. In einem solchen Fall sind die meisten
       Passwörter in einer separaten Datei gespeichert.

       Die Variable pw_shell kann leer sein. In diesem Fall wird das System die Standard-Shell (/bin/sh) für den
       Benutzer ausführen.

       Weitere Informationen über die Felder dieser Struktur finden Sie unter passwd(5).

RÜCKGABEWERT

       Die Funktion getpwent() gibt einen Zeiger auf eine passwd-Struktur zurück oder  NULL,  falls  dort  keine
       weiteren  Einträge  sind  oder  ein Fehler auftritt. Wenn ein Fehler auftritt, wird errno gesetzt, um den
       Fehler anzuzeigen. Falls errno nach dem Aufruf geprüft werden soll, sollte es vor  dem  Aufruf  auf  Null
       gesetzt werden.

       Der  Rückgabewert  könnte  auf  einen  statischen  Bereich  zeigen  und  von  nachfolgenden  Aufrufen von
       getpwent(), getpwnam(3) oder getpwuid(3) überschrieben werden. (Übergeben Sie den zurückgegebenen  Zeiger
       nicht an free(3).)

FEHLER

       EINTR  Ein Signal wurde abgefangen; siehe signal(7).

       EIO    E/A-Fehler (engl. I/O).

       EMFILE Die Beschränkung pro Prozess der Anzahl offener Datei-Deskriptoren wurde erreicht.

       ENFILE Die systemweite Beschränkung für die Gesamtzahl offener Dateien wurde erreicht.

       ENOMEM Der Speicher reicht nicht aus, um ihn für die Struktur passwd zu reservieren.

       ERANGE Zu wenig Pufferspeicher bereitgestellt.

DATEIEN

       /etc/passwd
              lokale Passwortdatenbank

ATTRIBUTE

       Siehe attributes(7) für eine Erläuterung der in diesem Abschnitt verwandten Ausdrücke.
       ┌────────────────────────┬───────────────────────┬──────────────────────────────────────────────────────┐
       │ SchnittstelleAttributWert                                                 │
       ├────────────────────────┼───────────────────────┼──────────────────────────────────────────────────────┤
       │ getpwent()             │ Multithread-Fähigkeit │ MT-Unsicher race:pwent race:pwentbuf locale          │
       ├────────────────────────┼───────────────────────┼──────────────────────────────────────────────────────┤
       │ setpwent(), endpwent() │ Multithread-Fähigkeit │ MT-Unsicher race:pwent locale                        │
       └────────────────────────┴───────────────────────┴──────────────────────────────────────────────────────┘

       In  der  obigen  Tabelle  bedeutet  pwent  in  race:pwent,  dass,  falls  eine der Funktionen setpwent(),
       getpwent()  oder  endpwent()  in  verschiedenen  Threads  eines  Programms  parallel   verwandt   werden,
       konkurrierende Zugriffe auf Daten (»data races«) auftreten könnten.

VERSIONEN

       Das Feld pw_gecos ist in POSIX nicht spezifiziert, aber in den meisten Implementierungen vorhanden.

STANDARDS

       POSIX.1-2008.

GESCHICHTE

       POSIX.1-2001, SVr4, 4.3BSD.

SIEHE AUCH

       fgetpwent(3), getpw(3), getpwent_r(3), getpwnam(3), getpwuid(3), putpwent(3), shadow(5), passwd(5)

ÜBERSETZUNG

       Die  deutsche  Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Martin Schulze <joey@infodrom.org>, Chris Leick
       <c.leick@vollbio.de> und Mario Blättermann <mario.blaettermann@gmail.com> erstellt.

       Diese Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die GNU General Public License Version 3 oder  neuer
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