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BEZEICHNUNG

       user-keyring - benutzerbezogener Schlüsselbund

BESCHREIBUNG

       Der  Benutzerschlüsselbund  ist  ein  Schlüsselbund,  der  im  Auftrag  von Benutzern zur Verankerung von
       Schlüsseln verwandt wird. Jede UID, mit der der Kernel umgeht, hat ihren  eigenen  Benutzerschlüsselbund,
       der von allen Prozessen mit dieser UID gemeinsam verwandt wird. Der Benutzerschlüsselbund hat einen Namen
       (die Beschreibung) der Form _uid.<UID>, wobei <UID> die Benutzerkennung des entsprechenden Benutzers ist.

       Der  Benutzerschlüsselbund ist dem Datensatz zugeordnet, den der Kernel für die UID verwaltet. Er beginnt
       mit dem ersten Zugriffsversuch  auf  den  Benutzerschlüsselbund,  dem  user-session-keyring(7)  oder  dem
       session-keyring(7)  zu existieren. Der Existenz des Schlüsselbunds bleibt befestigt, solange wie Prozesse
       mit dieser realen UID laufen oder Dateien von diesen Prozessen geöffnet  sind.  (Der  Schlüsselbund  kann
       auch endlos befestigt werden, indem er mit einem anderen Schlüsselbund verbunden wird.)

       Typischerweise  wird  der  Benutzerschlüsselbund  durch  pam_keyinit(8)  erstellt, wenn sich ein Benutzer
       anmeldet.

       Der Benutzerschlüsselbund wird von request_key(2) standardmäßig  nicht  durchsucht.  Wenn  pam_keyinit(8)
       einen  Sitzungsschlüsselbund  erstellt, fügt er einen Verweis zu dem Benutzerschlüsselbund hinzu, so dass
       der Benutzerschlüsselbund durchsucht wird, wenn der Sitzungschlüsselbund durchsucht wird.

       Ein besonderer Wert für die Seriennummer, KEY_SPEC_USER_SESSION_KEYRING, ist definiert, die an Stelle der
       tatsächlichen Seriennummer des Benutzerschlüsselbundes des Benutzers des aufrufenden  Prozesses  verwandt
       werden kann.

       Bei dem Hilfswerkzeug keyctl(1) kann »@u« anstelle der numerischen Schlüsselkennung fast genauso verwandt
       werden.

       Benutzerschlüsselbunde  sind  von  clone(2),  fork(2), vfork(2), execve(2) und _exit(2) unabhängig, außer
       dass der Schlüsselbund zerstört wird, wenn der UID-Datensatz zerstört wird, wenn der letzte Prozess,  der
       ihn befestigt, sich beendet.

       Falls  es  notwendig ist, dass ein einem Benutzer zugeordneter Schlüssel nach der Speicherbereinigung des
       UID-Datensatzes  existieren  muss  –  beispielsweise  für  ein  cron(8)-Skript  –,   sollte   stattdessen
       persistent-keyring(7) verwandt werden.

       Falls ein Benutzerschlüsselbund beim Zugriff nicht existiert, wird er erstellt.

SIEHE AUCH

       keyctl(1), keyctl(3), keyrings(7), persistent-keyring(7), process-keyring(7), session-keyring(7),
       thread-keyring(7), user-session-keyring(7), pam_keyinit(8)

ÜBERSETZUNG

       Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Helge Kreutzmann <debian@helgefjell.de> erstellt.

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Linux man-pages 6.03                             5. Februar 2023                                 user-keyring(7)