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BEZEICHNUNG
sane-epson2 - SANE-Backend für EPSON-Scanners
BESCHREIBUNG
Die Bibliothek sane-epson2 implementiert ein SANE-Backend (Scanner Access Now Easy), das den Zugriff auf
Epson-Flachbettscanner ermöglicht. Diese Bibliothek unterstützt eine ähnliche Gruppe von Scannern wie der
Treiber Sane-epson, wurde aber entwickelt, um eine größere Vielfalt an Verbindungen zu dem Scanner zu
unterstützen, einschließlich Netzwerkzugriff.
Da viele Geräte sowohl von sane-epson als auch sane-epson2 unterstützt werden, sollten Sie bei Problemen
mit einem Treiber versuchen, ihn zu deaktivieren und den anderen zu verwenden. Dies kann erfolgen, indem
Sie den Treibernamen aus dll.conf entfernen oder möglicherweise die Optionen in epson.conf oder
epson2.conf auskommentieren.
Gegenwärtig sollten die folgenden Scanner mit diesem Backend funktionieren:
Modell: Verbindungstyp
--------------------------- -------------------
ActionScanner II SCSI, parallel
AcuLaser CX11-Reihe USB, Netzwerk
AcuLaser CX21-Reihe USB, Netzwerk
CX-3200 USB
CX-3600 USB
CX-3650 USB
CX-4050 USB
CX-4600 USB
CX-4800 USB
CX-5000 USB
CX-5200 USB
CX-5400 USB
CX-6300 USB
CX-6400 USB
CX-6500 USB
CX-6600 USB
DX-3800 USB
DX-5000 USB
DX-5050 USB
DX-6000 USB
DX-7400 USB
ES-300C SCSI, parallel
ES-300GS SCSI
ES-600C parallel
ES-1200C parallel
Expression 636 SCSI
Expression 800 SCSI
Expression 1600 USB, SCSI, IEEE-1394
Expression 1680 USB, SCSI, IEEE-1394
FilmScan 200 SCSI
GT-5000 SCSI, parallel
GT-5500 SCSI
GT-6000 parallel
GT-6500 parallel
GT-7000 SCSI
GT-8000 SCSI
GT-8500 SCSI
Perfection 610 USB
Perfection 636S SCSI
Perfection 636U USB
Perfection 640 USB
Perfection 1200S SCSI
Perfection 1200U USB
Perfection 1240 USB, SCSI
Perfection 1640 USB, SCSI
Perfection 1650 USB
Perfection 1660 USB
Perfection 2400 USB
Perfection 2450 USB, IEEE-1394
Perfection 3200 USB
Perfection 4870 USB
Perfection 4990 USB
RX-425 USB
RX-500 USB
RX-600 USB
RX-700 USB
V700 USB, IEEE-1394
V750 USB, IEEE-1394
und viele weitere. Die offizielle Liste finden Sie auf der SANE-Projektseite.
Mit anderen Scanner mag die Software funktionieren oder auch nicht. Bitte schicken Sie eine E-Mail (auf
Englisch) an die sane-backend-Mailingliste, um Erfolg mit Scannern, die nicht auf der Liste sind, oder
Probleme mit aufgeführten Scannern zu berichten.
OPTIONEN
Die vom Backend unterstützten Optionen können entweder in der Befehlszeile an Programme wie scanimage(1)
übergeben oder über Bedienelemente der grafischen Benutzeroberoberfläche in Programmen wie xscanimage(1)
oder xsane(1) gesteuert werden.
Gültige Befehlszeilenoptionen und deren Syntax können Sie mit folgendem Befehl auflisten:
scanimage --help -d epson2
Nicht alle Geräte unterstützen alle Optionen.
Scanmodus
Der Schalter --mode wählt den grundlegenden Betriebsmodus des Scanners. Gültige Auswahlen sind
Binary, Gray und Color. Der Modus Binary ist nur Schwarz und Weiß, Gray wird 256 Graustufen
erzeugen oder mehr, abhängig vom Scanner, und Color bedeutet 24-bit-Farbmodus oder mehr, abhängig
vom Scanner. Einige Scanner werden intern 36 bit Farbe verwenden, ihre externe Schnittstelle
könnte allerdings nur 24 bit unterstützen.
Die Option --depth wählt die Bit-Tiefe, die der Scanner verwendet. Diese Option ist nur für
Scanner verfügbar, die mehr als eine Bit-Tiefe unterstützen. Ältere Scanner werden das Bild immer
im 8-bit-Modus übertragen. Neuere Scanner erlauben die Auswahl von 8, 12 oder 14 bit pro
Farbkanal. Für einen Farbscan bedeutet dies eine wirksame Farbtiefe von 36 oder 42 bit über alle
drei Kanäle. Die gültigen Wahlmöglichkeiten hängen vom Scannermodell ab.
Der Schalter --halftoning wählt einen Modus aus, der im Binärmodus verwendet wird. Gültige
Optionen sind »None«, »Halftone A (Hard Tone)«, »Halftone B (Soft Tone)«, »Halftone C (Net
Screen)«, »Dither A (4x4 Bayer)«, »Dither B (4x4 Spiral)«, »Dither C (4x4 Net Screen)«, »Dither D
(8x4 Net Screen)«, »Text Enhanced Technology«, »Download pattern A« und »Download pattern B«.
Der Schalter --dropout wählt die sogenannte Ausfallfarbe. Gültige Optionen sind None, Red, Green
und Blue. Die Vorgabe ist None. Die Ausfallfarbe wird beim monochromen Scannen verwendet und wählt
die Farbe, die nicht gescannt wird. Dies kann zum Beispiel zum Scannen eines Originals mit einem
farbigen Hintergrund verwendet werden.
Der Schalter --brightness steuert die Helligkeit des Scans. Gültige Optionen sind Ganzahlwerte von
-3 bis 3. Die Vorgabe ist 0. Je größer der Helligkeitswert ist, desto heller wird das Bild. Falls
eine benutzerdefinierte Tabelle für die Gamma-Korrektur verwendet wird, steht der
Helligkeitsparameter nicht zur Verfügung.
Der Schalter --sharpness setzt die Schärfe der Bilddaten. Gültige Optionen sind Ganzzahlwerte von
-2 bis 2, wobei -2 »defokussiert«, -1 »leicht defokussiert«, 0 »normal«, 1 »leicht geschärft« und
2 »geschärft« bedeutet.
Der Schalter --gamma-correction steuert die Scanner-interne Gamma-Korrektur. Gültige Optionen sind
»Default«, »User defined«, »High density printing«, »Low density printing« und »High contrast
printing«.
Der Schalter --color-correction steuert die Scanner-interne Farbkorrekturfunktion. Gültige
Optionen sind »No Correction«, »Impact-dot printers«, »Thermal printers«, »Ink-jet printers« und
»CRT monitors«. Die Vorgabe ist »CRT monitors«.
Der Schalter --resolution wählt die Scan-Auflösung. Einige EPSON-Scanner scannen in jeder
Auflösung zwischen dem niedrigsten und dem höchsten möglichen Wert. Die vom Scanner berichtete
Liste kann mit den Parametern »--help -d epson« von scanimage(1) angezeigt werden.
Der Schalter --threshold wählt die minimale Helligkeit, um einen Weißpunkt zu erreichen.
Die Option --mirror steuert die Art, wie das Bild gescannt wird. Durch Lesen der Bilddaten von
rechts nach links wird das Bild gespiegelt. Gültige Optionen sind »yes« und »no«. Die Vorgabe ist
»no«.
Der Schalter --auto-area-segmentation aktiviert die automatische Bereichsunterteilung für
monochrome Scans. Der Scanner wird versuchen, die Bereiche zu erkennen, die Text sind und die
Bilder enthalten. Die Bildbereiche werden gerastert und der Text wird verbessert. Gültige Optionen
sind »yes« oder »no«. Die Vorgabe ist »yes«.
Der Parameter --red-gamma-table kann zum Herunterladen einer benutzerdefinierten Gammatabelle für
den roten Kanal verwendet werden. Die gültigen Optionen sind identisch wie für »--gamma-table«.
Der Parameter --green-gamma-table kann zum Herunterladen einer benutzerdefinierten Gammatabelle
für den grünen Kanal verwendet werden. Die gültigen Optionen sind identisch wie für
»--gamma-table«.
Der Parameter --blue-gamma-table kann zum Herunterladen einer benutzerdefinierten Gammatabelle für
den blauen Kanal verwendet werden. Die gültigen Optionen sind identisch wie für »--gamma-table«.
Der Parameter --wait-for-button kann dazu verwandt werden, auf den Druck des Knopfes am Scanner zu
warten, bevor der Scan-Prozess tatsächlich startet.
Die Farbkorrekturkoeffizienten --cct-1 --cct-2 --cct-3 … --cct-9 installieren
Farbkorrekturkoeffizienten für die benutzerdefinierten Farbkorrekturen. Werte werden als
Ganzzahlen im Bereich -127..127 angegeben.
Die Option --preview fordert einen Vorschauscan an. Die Oberfläche wählt automatisch eine niedrige
Auflösung. Gültige Optionen sind »yes« oder »no«. Die Vorgabe ist »no«.
Die Geometrie-Optionen -l -t -x -y steuern den Scan-Bereich: -l setzt die obere linke
X-Koordinate, -t die obere linke Y-Koordinate, -x wählt die Breite und -y die Höhe des
Scan-Bereichs. Alle Parameter werden in Millimetern angegeben.
Die Option --source wählt die Scan-Quelle. Gültige Optionen hängen von den installierten Optionen
ab. Die Vorgabe ist »Flatbed«.
Die Option --auto-eject wird eine Seite nach dem Scannen vom Dokumenteneinzug auswerfen.
Die Option --film-type wird den Filmtyp für Scans mit der Durchlichteinheit auswählen. Diese
Option ist nur aktiviert, falls ein TPU als Scan-Quelle ausgewählt ist. Gültige Optionen sind
»Negative Film« und »Positive Film«.
Die Option --focus-position wählt die Fokusposition für alle Scans. Gültige Optionen sind »Focus
2.5mm above glass« und »Focus on glass«. Der Fokuspunkt 2,5 mm oberhalb des Glases ist für die
Durchlichteinheit notwendig, so dass der Scanner auf den Film fokussieren kann, falls einer der
Filmhalter verwendet wird. Diese Option ist nur für ausgewählte Scanner wirksam, alle anderen
Scanner werden diese Option ignorieren.
Die Option --bay wählt den Schacht aus, der gescannt werden soll.
Die Option --eject wirft das Blatt aus dem automatischen Dokumenteneinzug aus.
Die Option --adf-mode wählt den Modus des automatischen Dokumenteneinzugs (simplex/duplex,
einseitig oder beidseitig).
KONFIGURATIONSDATEI
Die Konfigurationsdatei /etc/sane.d/epson2.conf gibt das Gerät oder die Geräte an, die das Backend
verwenden wird. Mögliche Anschlusstypen sind:
SCSI Dies ist die Vorgabe und falls nichts anderes festgelegt ist, wird die Backend-Software einen
angegebenen Pfad als SCSI-Gerät öffnen. Weitere Informationen über die für SCSI-Geräte gültige
Syntax können in sane-scsi(5) gefunden werden.
Normalerweise werden SCSI-Scanner mit einer Zeile »scsi EPSON« in dieser Datei konfiguriert. In
einigen Fällen könnte es notwendig sein, nur die Zeichenkette »scsi« zu verwenden (z.B. für den
GT-6500).
PIO - Parallelschnittstelle
Die Parallelschnittstelle kann auf zwei Arten konfiguriert werden: Ein Ganzzahlwert am Anfang der
Zeile wird als E/A-Adresse des Parallel-Ports interpretiert. Um klarzustellen, dass eine
konfigurierte E/A-Adresse ein Parallel-Port ist, kann der Port-Adresse die Zeichenkette »PIO«
vorangestellt werden. Die PIO-Verbindung verwendet die besondere Gerätedatei im Verzeichnis /dev
nicht. Die E/A-Adresse kann im Hexadezimalmodus (mit vorangestelltem »0x«) festgelegt werden.
USB Für nicht automatisch erkannte USB-Scanner kann ihre LIEFERANTEN- (VENDOR) und PRODUKTKENNUNG
(PRODUCT ID) händisch in der Konfigurationsdatei festgelegt werden. Weitere Informationen über die
gültige Syntax für USB-Geräte kann in sane-usb(5) gefunden werden.
Netzwerk
Netzwerkscanner können automatisch erkannt werden, wenn autodiscovery nach dem Schlüsselwort net
angegeben wird. Eine IP-Adresse kann ebenfalls zum Verbinden verwendet werden.
DATEIEN
/usr/lib/x86_64-linux-gnu/sane/libsane-epson2.a
Die statische Bibliothek, die dieses Backend implementiert.
/usr/lib/x86_64-linux-gnu/sane/libsane-epson2.so
Die dynamische Bibliothek, die dieses Backend implementiert (auf Systemen verfügbar, die
dynamisches Laden unterstützen).
UMGEBUNGSVARIABLEN
SANE_DEBUG_EPSON2
Falls die Bibliothek mit Debug-Unterstützung kompiliert wurde, steuert diese Umgebungsvariable die
Debug-Stufe für dieses Backend. Beispielsweise bewirkt ein Wert von 128 die Anzeige sämtlicher
Debug-Ausgaben. Kleinere Werte reduzieren die Ausführlichkeit.
SANE_DEBUG_EPSON2_SCSI
Falls die Bibliothek mit Debug-Unterstützung kompiliert wurde, steuert diese Umgebungsvariable die
SCSI-bezogene Debug-Stufe für dieses Backend. Es wird nur der Wert 2 unterstützt.
SANE_DEBUG_EPSON2_NET
Falls die Bibliothek mit Debug-Unterstützung kompiliert wurde, steuert diese Umgebungsvariable die
netzwerkbezogene Debug-Stufe für dieses Backend. Beispielsweise bewirkt ein Wert von 128 die
Anzeige sämtlicher Debug-Ausgaben. Kleinere Werte reduzieren die Ausführlichkeit.
SANE_EPSON2_CMD_LVL
Dies ermöglicht es Ihnen, die Funktions- oder Befehlsstufe, die das Backend für die Kommunikation
mit dem Scanner verwendet, außer Kraft zu setzen. Die vom Scanner unterstützte Funktionsstufe wird
während der Initialisierung des Gerätes ermittelt. Falls das Backend die vom Scanner gemeldete
Funktionsstufe nicht erkennt, wird es die Funktionsstufe B3 verwenden. Gültige Funktionsstufen
sind A1, A2, B1, B2, B3, B4, B5, B6, B7, B8, D1 und F5. Verwenden Sie diese Funktionalität nur,
wenn Sie wissen, was Sie tun!
SIEHE AUCH
sane-scsi(5), sane-usb(5), scanimage(1), xscanimage(1), xsane(1)
FEHLER
Keine :-) Zumindest sind gegenwärtig keine Fehler bekannt.
NICHT UNTERSTÜTZTE GERÄTE
Das Backend kann mit Epson-Scannern verwendet werden, die noch nicht unter der Liste der unterstützten
Geräte aufgeführt sind. Ein nicht erkannter Scanner kann standardmäßig die Funktionsstufe B3 verwenden,
was bedeutet, dass nicht alle vom Scanner ermöglichten Funktionen verfügbar sein könnten.
Falls der Scanner noch nicht einmal als Epson-Scanner erkannt wird, liegt das wahrscheinlich daran, dass
der vom Scanner berichtete Gerätename nicht im korrekten Format vorliegt. Bitte schicken Sie diese
Information an den Backend-Betreuer (die E-Mail-Adresse finden Sie im Abschnitt AUTOR dieser
Handbuchseite oder in der Datei AUTHORS in der SANE-Distribution).
AUTOR
Dieses Paket wurde von Alessandro Zummo geschrieben. Es basiert auf vorheriger Arbeit von Karl Heinz
Kremer im Epson-Paket sowie auf Arbeiten von Christian Bucher und Kazuhiro Sasayama.
ÜBERSETZUNG
Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Mario Blättermann <mario.blaettermann@gmail.com>
und Helge Kreutzmann <debian@helgefjell.de> erstellt.
Diese Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die GNU General Public License Version 3 oder neuer
bezüglich der Copyright-Bedingungen. Es wird KEINE HAFTUNG übernommen.
Wenn Sie Fehler in der Übersetzung dieser Handbuchseite finden, schicken Sie bitte eine E-Mail an die
Mailingliste der Übersetzer.
22. Januar 2009 sane-epson2(5)