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BEZEICHNUNG

       strerror,  strerrorname_np,  strerrordesc_np, strerror_r, strerror_l - gibt eine Zeichenkette zurück, die
       den Fehlercode beschreibt

BIBLIOTHEK

       Standard-C-Bibliothek (libc, -lc)

ÜBERSICHT

       #include <string.h>

       char *strerror(int fehlernum);
       const char *strerrorname_np(int fehlernum);
       const char *strerrordesc_np(int fehlernum);

       int strerror_r(int fehlernum, char puf[.puflänge], size_t buflen);
                      /* XSI-konform */

       char *strerror_r(int fehlernum, char puf[.puflänge], size_t puflänge);
                      /* GNU-spezifisch */

       char *strerror_l(int fehlernum, locale_t locale);

   Mit Glibc erforderliche Feature-Test-Makros (siehe feature_test_macros(7)):

       strerrorname_np(), strerrordesc_np():
           _GNU_SOURCE

       strerror_r():
           Die XSI-konforme Version wird bereitgestellt, falls:
               (_POSIX_C_SOURCE >= 200112L) && ! _GNU_SOURCE
           Anderenfalls wird die GNU-spezifische Version bereitgestellt.

BESCHREIBUNG

       Die Funktion strerror() gibt einen Zeiger auf eine Zeichenkette mit der Beschreibung des Fehlercodes  für
       das  übergebene  Argument  fehlernum  zurück.  Möglicherweise  wertet  sie dabei den LC_MESSAGES-Teil der
       aktuellen Locale aus, um die passende Sprache zu wählen. (Falls beispielsweise fehlernum EINVAL ist, dann
       wird die zurückgelieferte Beschreibung »Invalid argument« sein.). Diese Zeichenkette darf nicht  von  der
       Anwendung  verändert  werden,  wohl aber von einem nachfolgenden Aufruf von strerror() oder strerror_l().
       Diese Zeichenkette wird von keiner anderen Bibliotheksfunktion, inklusive perror(3), verändert.

       Wie strerror() gibt die Funktion strerrordesc_np() einen Zeiger auf eine  Zeichenkette  zurück,  die  den
       Fehlercode  des  im  Argument fehlernum übergebenen Fehlers enthält, jedoch mit dem Unterschied, dass die
       zurückgegebene Zeichenkette nicht anhand der aktuellen Locale übersetzt ist.

       Die Funktion strerrorname_np() gibt einen Zeiger auf eine Zeichenkette  zurück,  die  den  Namen  des  im
       Argument  fehlernum  übergebenen  Fehlers  enthält. Ist beispielsweise EPERM als Argument angegeben, gibt
       diese Funktion einen Zeiger auf die Zeichenkette »EPERM« zurück.

   strerror_r()
       Die Funktion strerror_r() ähnelt strerror(), ist aber threadsicher. Diese Funktion ist in zwei  Versionen
       verfügbar:  eine  in POSIX.1-2001 beschriebene XSI-konforme Version (verfügbar seit Glibc 2.3.4, aber vor
       Glibc 2.13 nicht POSIX-konform)  und  eine  GNU-spezifische  Version  (verfügbar  seit  Glibc  2.0).  Die
       XSI-konforme  Version  wird  durch  die  in  der  ÜBERSICHT  angegebenen  Feature-Test-Makroeinstellungen
       bereitgestellt;   anderenfalls   wird   die   GNU-Version   verwendet.    Ohne    explizit    vereinbarte
       Feature-Test-Makros  wird  (seit  Glibc  2.4)  standardmäßig _POSIX_C_SOURCE mit dem Wert 200112L belegt,
       sodass standardmäßig die XSI-Variante von strerror_r() verwendet wird.

       Die XSI-konforme strerror_r() ist für portable Anwendungen vorzuziehen. Sie gibt  die  Fehlerzeichenkette
       im vom Nutzer bereitgestellten Puffer puf der Länge puflänge zurück.

       Die  GNU-spezifische strerror_r() gibt einen Zeiger auf eine Zeichenkette zurück, die die Fehlernachricht
       enthält. Dies kann entweder ein Zeiger auf eine Zeichenkette sein, die die  Funktion  in  puf  speichert,
       oder  ein  Zeiger  auf  irgendeine  (unveränderbare  statische) Zeichenkette(wobei dann puf nicht genutzt
       wird). Wenn die Funktion in puf eine Zeichenkette speichert, werden höchstens puflänge Bytes  gespeichert
       (die  Zeichenkette  kann  gekürzt  werden,  wenn  puflänge  zu  klein  und  fehlernum unbekannt ist). Die
       Zeichenkette enthält immer ein abschließendes Nullbyte (»\0«).

   strerror_l()
       strerror_l() verhält sich wie strerror(), aber weist fehlernum einer locale-abhängigen  Fehlermeldung  in
       der  durch  locale angegebenen Locale zu. Das Verhalten von strerror_l() ist nicht definiert, wenn locale
       das spezielle Locale-Objekt LC_GLOBAL_LOCALE ist oder kein gültiges Handle für ein Locale-Objekt.

RÜCKGABEWERT

       Die Funktionen strerror(), strerror_l() und die  GNU-spezifische  strerror_r()  geben  die  entsprechende
       Zeichenkette  mit  der  Fehlerbeschreibung  zurück oder eine Nachricht »Unbekannter Fehler nnn«, wenn die
       Fehlernummer unbekannt ist.

       Bei Erfolg geben strerrorname_np() und  strerrordesc_np()  die  entsprechende  den  Fehler  beschreibende
       Zeichenkette  zurück.  Falls  fehlernum  eine  unzulässige  Fehlernummer ist, geben diese Funktionen NULL
       zurück.

       Die XSI-konforme Funktion strerror_r() gibt bei  Erfolg  0  zurück.  Im  Fehlerfall  wird  eine  positive
       Fehlernummer  (seit  Glibc  2.13)  oder  -1 zurückgegeben und errno mit einem Wert belegt, der den Fehler
       angibt (Glibc vor Version 2.13).

       POSIX.1-2001 und POSIX.1-2008 verlangen, dass ein erfolgreicher Aufruf von strerror()  oder  strerror_l()
       errno  unverändert  belässt.  Sie  merken  an, dass wegen des nicht definierten Rückgabewerts zur Anzeige
       eines Fehlers eine Anwendung zur Fehlerprüfung vor dem Aufruf errno auf Null setzen und nach  dem  Aufruf
       überprüfen sollte.

FEHLER

       EINVAL Der Wert von fehlernum ist keine gültige Fehlernummer.

       ERANGE Es wurde unzureichender Speicher für die Aufnahme der Fehler-Zeichenkette bereitgestellt.

VERSIONEN

       Die Funktion strerror_l() kamen erstmals in Glibc 2.6 vor.

       Die Funktionen strerrorname_np() und strerrordesc_np() kamen erstmals in Glibc 2.32 vor.

ATTRIBUTE

       Siehe attributes(7) für eine Erläuterung der in diesem Abschnitt verwandten Ausdrücke.
       ┌────────────────────────────┬───────────────────────┬──────────────────────────────────────────────────┐
       │ SchnittstelleAttributWert                                             │
       ├────────────────────────────┼───────────────────────┼──────────────────────────────────────────────────┤
       │ strerror()                 │ Multithread-Fähigkeit │ MT-Unsafe race:strerror                          │
       ├────────────────────────────┼───────────────────────┼──────────────────────────────────────────────────┤
       │ strerrorname_np(),         │ Multithread-Fähigkeit │ MT-Safe                                          │
       │ strerrordesc_np()          │                       │                                                  │
       ├────────────────────────────┼───────────────────────┼──────────────────────────────────────────────────┤
       │ strerror_r(), strerror_l() │ Multithread-Fähigkeit │ MT-Safe                                          │
       └────────────────────────────┴───────────────────────┴──────────────────────────────────────────────────┘

STANDARDS

       strerror()  wird  von POSIX.1-2001, POSIX.1-2008 und C99 spezifiziert. strerror_r() wird von POSIX.1-2001
       spezifiziert.

       strerror_l() ist in POSIX.1-2008 spezifiziert.

       Die GNU-spezifischen Funktionen strerror_r(), strerrorname_np() und  strerrordesc_np()  sind  eine  nicht
       standardisierte Erweiterungen.

       POSIX.1-2001  gestattet  strerror()  das Setzen von errno wenn der Aufruf einen Fehler bewirkt, gibt aber
       nicht vor, welchen Wert die Funktion im Fehlerfall zurückgeben sollte. Auf einigen Systemen  gibt  strer‐
       ror()  NULL  zurück,  wenn  die Fehlernummer nicht bekannt ist. Auf anderen Systemen gibt strerror() eine
       Meldung etwa wie »Fehler nnn aufgetreten« und setzt errno auf EINVAL,  wenn  die  Fehlernummer  unbekannt
       ist. C99 und POSIX.1-2008 verlangen, dass der Rückgabewert von NULL verschieden ist.

ANMERKUNGEN

       Die GNU-C-Bibliothek verwendet einen Puffer von 1024 Zeichen für strerror(). Diese Puffergröße sollte da‐
       her ausreichen, um einen Fehler ERANGE beim Aufruf von strerror_r() zu vermeiden.

       strerrorname_np() und strerrordesc_np() sind weder multithread-fähig noch asynchronsignalsicher.

SIEHE AUCH

       err(3), errno(3), error(3), perror(3), strsignal(3), locale(7)

ÜBERSETZUNG

       Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Martin Eberhard Schauer <Martin.E.Schauer@gmx.de>
       und Mario Blättermann <mario.blaettermann@gmail.com> erstellt.

       Diese  Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die GNU General Public License Version 3 oder neuer
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Linux man-pages 6.03                             5. Februar 2023                                     strerror(3)