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BEZEICHNUNG

       btrfs - ein Werkzeugkasten zum Verwalten von Btrfs-Dateisystemen

ÜBERSICHT

       btrfs [globale Optionen] <Gruppe> [<Gruppe> …] <Befehl> [Optionen] [<Argumente>]

BESCHREIBUNG

       Das  Dienstprogramm  btrfs  ist  ein  Werkzeugkasten  zum  Verwalten  von  Btrfs-Dateisystemen.  Es  gibt
       Befehlsgruppen zum Verwalten von Teildatenträgern, Geräten, ganzen Dateisystemen und  andere  spezifische
       Aktionen. Siehe den Abschnitt BEFEHLE.

       Für einige Aufgaben stehen eigenständige Werkzeuge zur Verfügung, wie btrfs-convert(8) oder btrfstune(8),
       die  historisch  bedingt  eigenständig  sind  und/oder  nicht  in das Hauptwerkzeug integriert wurden. Im
       Abschnitt EIGENSTÄNDIGE WERKZEUGE finden Sie weitere Details.

       Informationen zu weiteren Themen (Einhängeoptionen  usw.)  finden  Sie  in  der  separaten  Handbuchseite
       btrfs(5).

BEFEHLSSYSNTAX

       Jeder  Befehl kann so weit abgekürzt werden, wie er in der Kurzform als eindeutiger Befehl erkannt werden
       kann. In Skripten ist es allerdings empfehlenswert, die vollständigen Befehlsnamen zu verwenden. Für alle
       Befehlsgruppen gibt es eine Handbuchseite gemäß dem Namensschema btrfs-<Gruppe>.

       Beispiel: Es ist möglich, btrfs sub snaps anstelle von btrfs subvolume snapshot  aufzurufen.  Aber  btrfs
       file  s ist nicht zulässig, da file s entweder als filesystem show oder als filesystem sync interpretiert
       werden könnte.

       Falls der Befehlsname nicht eindeutig ist, wird eine Liste der im Konflikt stehenden Optionen angezeigt.

       Größen können sowohl bei der Ein- als auch bei der Ausgabe in SI- oder IEC-I-Einheiten  angegeben  werden
       (siehe  numfmt(1)),  wobei die Endung B angehängt wird. Alle Zahlen werden anhand der Regeln der C-Locale
       formatiert (wobei die Shell-Locale ignoriert wird, siehe locale(7)).

       Eine Übersicht zu einem gegebenen Befehl erhalten Sie mit btrfs Befehl --help. Mit btrfs [Befehl …]  help
       --full werden alle verfügbaren Optionen für alle Befehle angezeigt.

       Globale   Optionen   werden  zwischen  btrfs  und  dem  Gruppen-Namen  übergeben.  Sie  beeinflussen  das
       nicht-befehlsspezifische Verhalten, zum Beispiel die Ausführlichkeit oder die Art der Ausgabe:

          btrfs -q subvolume create …
          btrfs --dry-run subvolume create …

       --format <Format>
              zeigt die Ausgabe des  Unterbefehls  in  dem  angegebenen  Format  (text,  json)  an,  sofern  der
              Unterbefehl dieses unterstützt.

       -v|--verbose
              erhöht die Ausführlichkeitsstufe des Unterbefehls.

       -q|--quiet
              gibt nur Fehler aus.

       --log <Stufe>
              legt die Protokollierstufe fest (default, info, verbose, debug, quiet).

       Die übrigen Optionen sind nur für das Hauptwerkzeug relevant:

       --help gibt eine Kurzhilfe zu allen Unterbefehlen aus.

       --version
              zeigt die Versionsnummer an.

BEFEHLE

       balance
              verteilt  Btrfs-Dateisystemteile  über  einzelne  oder  mehrere Geräte. Siehe btrfs-balance(8) für
              Details.

       check  führt eine Offline-Überprüfung eines Btrfs-Dateisystems aus. Siehe btrfs-check(8) für Details.

       device verwaltet   Btrfs-Geräte,   kann   unter   anderem   Hinzufügen/Löschen/Durchsuchen   usw.   Siehe
              btrfs-device(8) für Details.

       filesystem
              verwaltet  ein  Btrfs-Dateisystem,  kann  unter anderem Bezeichnungen setzen, synchronisieren usw.
              Siehe btrfs-filesystem(8) für Details.

       inspect-internal
              stellt Debug-Werkzeuge für Entwickler/Hacker bereit. Siehe btrfs-inspect-internal(8) für Details.

       property
              ermittelt oder setzt eine Eigenschaft eines Btrfs-Objekts. Siehe btrfs-property(8) für Details.

       qgroup verwaltet Speicherplatzkontingente (qgroup) für ein Btrfs-Dateisystem. Siehe  btrfs-qgroup(8)  für
              Details.

       quota  verwaltet  Speicherplatzkontingente  auf  einem Btrfs-Dateisystem (Aktivieren, neu Einlesen usw.).
              Siehe btrfs-quota(8) und btrfs-qgroup(8) für Details.

       receive
              empfängt Teildatenträger-Daten aus der Standardeingabe oder einer Datei zur Wiederherstellung usw.
              Siehe btrfs-receive(8) für Details.

       replace
              ersetzt Btrfs-Geräte. Siehe btrfs-replace(8) für Details.

       rescue versucht,  ein  beschädigtes  Btrfs-Dateisystem  wiederherzustellen.  Siehe  btrfs-rescue(8)   für
              Details.

       restore
              versucht,   Dateien   aus   einem   beschädigten   Btrfs-Dateisystem   wiederherzustellen.   Siehe
              btrfs-restore(8) für Details.

       scrub  bereinigt ein Btrfs-Dateisystem. Siehe btrfs-scrub(8) für Details.

       send   schreibt Teildatenträger-Daten in die Standardausgabe oder eine Datei zur  Wiederherstellung  usw.
              Siehe btrfs-send(8) für Details.

       subvolume
              erstellt  oder  löscht  einen  Btrfs-Teildatenträger,  listet  ihn  auf  oder verwaltet ihn. Siehe
              btrfs-subvolume(8) für Details.

EIGENSTÄNDIGE WERKZEUGE

       Neue Funktionalität könnte  über  ein  eigenständiges  Werkzeug  bereitgestellt  werden.  Wenn  sich  die
       Funktionalität  als  nützlich  erweist,  wird  das  eigenständige Werkzeug für veraltet erklärt und seine
       Funktionalität  in  das  Hauptwerkzeug  integriert.  Veraltete  Werkzeuge  werden  nach  einer   längeren
       Abschreibungsdauer (nach Jahren) entfernt.

       Aktiv genutzte Werkzeuge ohne ein Pendant in btrfs:

       btrfs-convert
              wandelt Ext2/3/4-Dateisysteme an Ort und Stelle in Btrfs um.

       btrfstune
              passt die Eigenschaften eines nicht eingehängten Dateisystems an.

       btrfs-select-super
              ist   ein   Wiederherstellungswerkzeug  zum  Überschreiben  des  primären  Superblocks  aus  einer
              Sicherungskopie.

       btrfs-find-root
              ist ein Wiederherstellungs-Hilfswerkzeug zum Auffinden von Dateibaumwurzeln in einem Dateisystem.

       In Umgebungen mit beschränkten Platzverhältnissen ist es möglich, ein  einzelnes  Binärprogramm  mit  der
       Funktionalität  verschiedener  eigenständiger Programme zu erstellen. Dies folgt dem Busybox-Konzept, bei
       dem der Dateiname die Funktionalität bestimmt. Dies funktioniert für symbolische und  harte  Links.  Eine
       vollständige Liste erhalten Sie mit btrfs help --box.

EXIT-STATUS

       btrfs  gibt  bei  Erfolg den Exit-Status 0 zurück. Im Fall eines Fehlschlags wird ein von 0 verschiedener
       Exit-Status zurückgegeben.

VERFÜGBARKEIT

       btrfs ist Teil des Pakets Btrfs-progs. Auf https://btrfs.readthedocs.io finden Sie die Dokumentation.

SIEHE AUCH

       btrfs(5),  btrfs-balance(8),  btrfs-check(8),  btrfs-convert(8),  btrfs-device(8),   btrfs-filesystem(8),
       btrfs-inspect-internal(8),    btrfs-property(8),   btrfs-qgroup(8),   btrfs-quota(8),   btrfs-receive(8),
       btrfs-replace(8), btrfs-rescue(8), btrfs-restore(8), btrfs-scrub(8),  btrfs-send(8),  btrfs-subvolume(8),
       btrfstune(8), mkfs.btrfs(8)

ÜBERSETZUNG

       Die  deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Mario Blättermann <mario.blaettermann@gmail.com>
       und Helge Kreutzmann <debian@helgefjell.de> erstellt.

       Diese Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die GNU General Public License Version 3 oder  neuer
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       Wenn  Sie  Fehler  in  der Übersetzung dieser Handbuchseite finden, schicken Sie bitte eine E-Mail an die
       Mailingliste der Übersetzer: debian-l10n-german@lists.debian.org.

6.14                                             17. April 2025                                         BTRFS(8)