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BEZEICHNUNG

       strings - Ausgabe von Abfolgen darstellbarer Zeichen in Dateien

ÜBERSICHT

       strings [-afovV] [-min-länge]
               [-n min-länge] [--bytes=min-länge]
               [-t Basis] [--radix=Basis]
               [-e Kodierung] [--encoding=Kodierung]
               [-U Methode] [--unicode=Methode]
               [-] [--all] [--print-file-name]
               [-T Bfdname] [--target=Bfdname]
               [-w] [--include-all-whitespace]
               [-s] [--output-separator Trennerzeichenkette]
               [--help] [--version] Datei

BESCHREIBUNG

       Für jede übergebene Datei gibt GNU strings die darstellbaren Zeichenabfolgen aus, die mindestens 4
       Zeichen lang sind (oder die Länge, die mit den nachfolgenden Optionen festgelegt ist) und denen ein nicht
       darstellbares Zeichen folgt.

       Abhängig davon, wie das Programm Strings konfiguriert wurde, wird es standardmäßig entweder alle
       darstellbaren Abfolgen anzeigen, die es in jeder Datei finden kann, oder nur die Abfolgen, die in
       ladbaren, initialisierten Datensektionen sind. Falls der Dateityp nicht erkannt werden kann oder falls
       Strings von der Standardeingabe liest, dann wird es immer alle darstellbaren Abfolgen anzeigen, die es
       finden kann.

       Zur Rückwärtskompatibilität wird jede Datei, die nach der Befehlszeilenoption von nur - auftritt, auch
       komplett durchsucht, unabhängig von dem Vorhandensein einer Option -d.

       strings ist hauptsächlich zum Bestimmen der Inhalte von nicht-Textdateien nützlich.

OPTIONEN

       -a
       --all
       -   Durchsucht  die gesamte Datei, unabhängig davon, welche Sektionen sie enthält oder ob diese Sektionen
           geladen oder initialisiert werden. Dies ist normalerweise das Standardverhalten, aber Strings kann so
           konfiguriert werden, dass stattdessen die Option -d die Vorgabe ist.

           Die Option - ist positionsabhängig und erzwingt, dass Strings jede Datei, die  nach  dem  -  auf  der
           Befehlszeile folgt, vollständig durchsucht wird, selbst falls die Option -d angegeben wurde.

       -d
       --data
           Gibt nur Zeichenketten aus den initialisierten, geladenen Daten-Sektionen in der Datei aus. Dies kann
           die  Menge  an  Zeichenmüll  in  der  Ausgabe  reduzieren,  kann aber das Programm Strings auch allen
           Sicherheitsschwachstellen öffnen, die in der Bibliothek BFD vorhanden sein könnten. Strings  kann  so
           konfiguriert  werden, das diese Option das Standardverhalten ist. In diesen Fällen kann die Option -a
           verwandt werden, um die Verwendung der Bibliothek BFD zu vermeiden und stattdessen nur sämtliche,  in
           der Datei gefundenen Zeichenketten auszugeben.

       -f
       --print-file-name
           Gibt vor jeder Zeichenkette den Namen der Datei aus.

       --help
           Gibt eine Zusammenfassung des Programmaufrufs auf der Standardausgabe aus und beendet das Programm.

       -min-länge
       -n min-länge
       --bytes=min-länge
           Gibt  eine  Sequenz  von darstellbaren Zeichen aus, die mindestens min-länge Zeichen lang sind. Falls
           nicht  angegeben  wird  eine  Vorgabeminimumlänge  von  4  verwandt.  Die   Unterscheidung   zwischen
           darstellbaren  und  nicht  darstellbaren Zeichen hängt von der Einstellung der Optionen -e und -U ab.
           Sequenzen werden immer bei Steuerzeichen wie Zeilenumbrüchen und Wagenrückläufen beendet, aber  nicht
           dem Tabulatorzeichen.

       -o  Wie  -t  o.  Einige  andere Versionen von strings haben -o, das stattdessen wie -t d agiert. Da diese
           Version nicht mit beiden Arten kompatibel sein kann, wurde eine Variante gewählt.

       -t Basis
       --radix=Basis
           Gibt vor jeder Zeichenkette den Versatz innerhalb der Datei an. Das einzelne Zeichenargument legt die
           Basis für den Versatz fest -- o für oktal, x für hexadezimal oder d für dezimal.

       -e Kodierung
       --encoding=Kodierung
           Wählt die Zeichenkodierung für die zu findenden Zeichenketten aus. Mögliche Werte für Kodierung sind:
           s = Einzel-7-bit-Byte-Zeichen (Vorgabe), S = Einzel-8-bit-Byte-Zeichen, b =  16-bit-Big-Endian,  l  =
           16-bit-Little-Endian,  B  =  32-bit-Big-Endian,  L  =  32-bit-Little-Endian.  Nützlich zum Finden von
           Zeichenketten mit breiten Zeichen. (l und b gelten für beispielsweise UTF-16/UCS-Kodierungen.)

       -U [d|i|l|e|x|h]
       --unicode=[default|invalid|locale|escape|hex|highlight]
           Steuert  die  Anzeige  von  UTF-8-kodierten   Multibyte-Zeichen   in   Zeichenketten.   Die   Vorgabe
           (--unicode=default)  ist,  sie  nicht besonders zu behandeln und sich stattdessen auf die Einstellung
           der Option --encoding zu verlassen. Die anderen Optionen aktivieren --encoding=S automatisch.

           Die Option --unicode=invalid behandelt sie als nicht graphische Zeichen und damit keinen  Teil  einer
           gültigen   Zeichenkette.  Alle  verbleibenden  Optionen  behandeln  sie  als  gültige  Zeichen  einer
           Zeichenkette.

           Die Option --unicode=locale zeigt sie in der aktuellen Locale an,  die  UTF-8-Kodierung  unterstützen
           kann,  aber  nicht  muss.  Die  Option --unicode=hex zeigt sie als in <> eingeschlossene hexadezimale
           Bytesequenz. Die Option --unicode=escape zeigt sie  als  Maskiersequenzen  (\uxxxx)  und  die  Option
           --unicode=highlight  zeigt  sie als rot hervorgehobene Maskieresequenzen (falls das Ausgabegerät dies
           unterstützt). Die Färbung ist dazu gedacht, auf das Vorhandensein von Unicode-Sequenzen  an  Stellen,
           an denen diese nicht erwartet werden könnten, hinzuweisen.

       -T Bfdname
       --target=Bfdname
           Gibt ein Objektcodeformat an, das von der Vorgabe Ihres Systems abweicht.

       -v
       -V
       --version
           Gibt die Programmversionsnummer auf der Standardausgabe aus und beendet sich.

       -w
       --include-all-whitespace
           Standardmäßig  werden  Tabulatoren und Leerzeichen in den angezeigten Zeichenketten aufgenommen, aber
           andere Leerraumzeichen wie Zeilenumbrüche und Wagenrückläufe nicht. Die Option  -w  ändert  dies,  so
           dass alle Lerraumzeichen als Teil einer Zeichenkette betrachtet werden.

       -s
       --output-separator
           Standardmäßig werden Ausgabezeichenketten durch einen Zeilenumbruch begrenzt. Diese Option erlaubt es
           Ihnen,   jede   Zeichenkette   als  Ausgabedatensatztrenner  zu  verwenden.  Dies  ist  zusammen  mit
           »--include-all-whitespace« nützlich, da dort Zeichenketten intern Zeilenumbrüche enthalten dürfen.

       @Datei
           Liest Befehlszeilenoptionen aus Datei. Die eingelesenen Optionen werden anstelle  der  Option  @Datei
           eingefügt.  Falls  Datei  nicht  existiert  oder  nicht  gelesen  werden kann, dann wird diese Option
           wörtlich behandelt und nicht entfernt.

           Die Optionen in Datei werden durch  Leerraum  getrennt.  Ein  Leerraumzeichen  kann  in  eine  Option
           aufgenommen   werden,  indem  die  gesamte  Option  in  entweder  einfache  oder  doppelte  englische
           Anführungszeichen eingeschlossen wird. Jedes  Zeichen  (einschließlich  des  Rückwärtsschrägstriches)
           kann  aufgenommen  werden,  indem  dem aufzunehmenden Zeichen ein Rückwärtsschrägstrich vorangestellt
           wird. Die Datei kann selbst  zusätzliche  Datei-Optionen  enthalten,  jede  solcher  Optionen  werden
           rekursiv ausgewertet.

SIEHE AUCH

       ar(1), nm(1), objdump(1), ranlib(1), readelf(1) und die Info-Einträge für binutils.

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ÜBERSETZUNG

       Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Helge Kreutzmann <debian@helgefjell.de> erstellt.

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binutils-2.44                                     3. März 2025                                        STRINGS(1)