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BEZEICHNUNG

       nfs.systemd - NFS-Dienste mittels Systemd verwalten.

ÜBERSICHT

       nfs-utils.service
       nfs-server.service
       nfs-client.target
       etc

BESCHREIBUNG

       Das  Paket  nfs-utils  stellt  eine Reihe von Unit-Dateien für systemd bereit, über die die verschiedenen
       Dienste gestartet und verwaltet werden können. Diese Unit-Dateien stellen sicher, dass die Dienste in der
       richtigen Reihenfolge gestartet werden und die Voraussetzungen  erfüllt  sind,  bevor  abhängige  Dienste
       gestartet  werden.  Da  es  recht viele Unit-Dateien gibt, ist es nicht sofort ersichtlich, wie bestimmte
       Ergebnisse am besten erzielt werden können. In den folgenden Unterabschnitten wird  versucht,  die  Fälle
       abzudecken, die höchstwahrscheinlich am häufigsten vorkommen.

   Konfiguration
       Die  Standard-Systemd-Unit-Dateien  bieten keine leichte Möglichkeit, beliebige Befehlszeilenargumente an
       Daemons zur Konfiguration deren Verhaltens zu übergeben. In vielen Fällen können  solche  Konfigurationen
       durch  die  Vornahme  von  Änderungen  an  /etc/nfs.conf  oder anderen Konfigurationsdateien durchgeführt
       werden.  Wenn  das  nicht  zweckmäßig   ist,   könnte   eine   Distribution   Systemd-»Ergänzungsdateien«
       bereitstellen, die die ExecStart=-Einstellung zum Starten des Programmes mit anderen Argumenten ersetzen.
       Beispielsweise würde eine Ergänzungsdatei systemd/system/nfs-mountd.service.d/local.conf, die
              [Service]
              EnvironmentFile=/etc/sysconfig/nfs
              ExecStart=
              ExecStart= /usr/sbin/rpc.mountd $RPCMOUNTDOPTS
       enthält,  dazu  führen,  dass  die  Unit  nfs-mountd.service das Programm rpc.mountd unter Verwendung der
       Argumente ausführt, deren Wert für RPCMOUNTDOPTS in /etc/sysconfig/nfs bereitgestellt wird. Dies  erlaubt
       die nahtlose Integration mit existierenden Konfigurationswerkzeugen.

   Aktivierung von Unit-Dateien
       Es  gibt  drei  Unit-Dateien,  die  dafür  gedacht sind, manuell gestartet zu werden. Alle anderen werden
       automatisch nach Bedarf gestartet. Diese drei sind:

       nfs-client.target
              Diese Datei sollte auf jedem Rechner  aktiviert  werden,  der  jemals  als  NFS-Client  dient.  Es
              entsteht   kaum   Aufwand  beim  transparenten  Aktivieren,  jedes  Mal  wenn  NFS-Client-Software
              installiert wird.

       nfs-server.service
              Diese muss aktiviert sein, um NFS-Dienste für Clients bereitstellen zu können. Sie wird  gestartet
              und konfiguriert die erforderlichen Daemons in der nötigen Reihenfolge.

       nfs-blkmap.service
              Der  Daemon  blkmapd  ist  nur  auf  NFS-Clients  erforderlich,  die  pNFS  (paralleles  NFS)  und
              insbesondere das Layout-Protokoll blocklayout verwenden. Wenn Sie diese spezielle Erweiterung  für
              NFS verwenden könnten, sollte die Unit nfs-blkmap.service aktiviert sein.

       Mehrere  andere  Units,  wie rpc-gssd.service, die als optional betrachtet werden könnten, achten darauf,
       nur zu starten, falls die benötigte Konfigurationsdatei existiert. rpc-gssd.service startet nicht,  falls
       die (normalerweise in /etc liegende) Datei krb5.keytab nicht existiert.

   Neustarten von NFS-Diensten
       Die  meisten  NFS-Daemons können jederzeit neu gestartet werden. Sie werden sämtlichen benötigten Zustand
       neu laden und weiterhin Anfragen bedienen. Allerdings wird dies selten benötigt.

       Wenn Konfigurationsänderungen erfolgen, ist schwer feststellbar,  welche  Dienste  neu  gestartet  werden
       müssen,  damit  die  Konfiguration  wirksam  wird.  Der einfachste und oft beste Ansatz ist, alles neu zu
       starten. Dabei hilft die bereitgestellte Unit nfs-utils.service. Sie erklärt geeignete Abhängigkeiten  zu
       anderen Units, so dass
              systemctl restart nfs-utils
       alle  laufenden  NFS-Daemons  neu startet. Dadurch werden alle Konfigurationsänderungen wirksam, außer an
       den in /etc/fstab oder /etc/nfsmount.conf  aufgeführten  Einhängeoptionen.  Einhängeoptionen  können  nur
       durch  Aushängen  und  erneutes  Einhängen  des  Dateisystems geändert werden. Dies kann störend sein und
       sollte nur durchgeführt werden, wenn der Nutzen den Aufwand rechtfertigt. Der Befehl
              umount -a -t nfs; mount -a -t nfs
       sollte alle NFS-Dateisysteme aus- und neu wieder einhängen.

   Unerwünschte Dienste maskieren
       Es kommt selten vor, dass einige  Dienste  von  der  Ausführung  abgehalten  werden  sollen,  obwohl  sie
       normalerweise  Teil eines funktionierenden NFS-Systems sind. Dies kann zur Reduzierung der Systemlast auf
       das absolut minimal notwendige oder zur Reduzierung der Angriffsfläche, durch Vermeidung von Daemons, die
       nicht absolut notwendig sind, erforderlich sein.

       Auf drei bestimmte Dienste kann dies zutreffen: rpcbind, idmapd und rpc-gssd. rpcbind ist nicht Teil  des
       Pakets  nfs-utils,  wird aber von mehreren NFS-Diensten verwandt. Allerdings wird es nicht benötigt, wenn
       nur NFSv4 im Einsatz ist. Falls ein Standort niemals NFSv3 (oder NFSv2) verwendet und nicht möchte,  dass
       rpcbind ausgeführt wird, dann sollte Folgendes ausgeführt werden:
              systemctl mask rpcbind
       Dadurch wird rpcbind deaktiviert und die verschiedenen NFS-Dienste, die davon abhängen (und nur für NFSv3
       erforderlich  sind),  werden  den  Start verweigern, ohne die Aktionen der NFSv4-Dienste zu beeinflussen.
       Insbesondere rpc.statd wird nicht laufen, wenn rpcbind maskiert ist.

       idmapd ist nur für NFSv4 erforderlich, und selbst in diesem Fall nicht, wenn der Client  und  der  Server
       sich darüber geeinigt haben, Benutzerkennungen statt Benutzernamen zum Identifizieren der Dateieigentümer
       zu  verwenden.  Falls  idmapd  nicht gebraucht wird und nicht gewünscht ist, kann er mit folgendem Befehl
       maskiert werden:
              systemctl mask idmapd
       Falls die Datei krb5.keytab vorhanden ist, wird davon ausgegangen, dass rpc-gssd benötigt wird. Falls  an
       einem  Standort  die  Datei vorhanden sein muss, aber rpc-gssd nicht ausgeführt werden soll, dann kann es
       wie folgt maskiert werden:
              systemctl mask rpc-gssd

DATEIEN

       /etc/nfs.conf
       /etc/nfsmount.conf
       /etc/idmapd.conf

SIEHE AUCH

       systemd.unit(5), nfs.conf(5), nfsmount.conf(5).

ÜBERSETZUNG

       Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Mario Blättermann  <mario.blaettermann@gmail.com>
       und Helge Kreutzmann <debian@helgefjell.de> erstellt.

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