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BEZEICHNUNG
resolvectl, resolvconf - Domain-Namen, IPv4- und IPv6-Adressen, DNS-Ressourcen-Datensätze und -Dienste
auflösen; den DNS-Resolver überprüfen und neu konfigurieren
ÜBERSICHT
resolvectl [OPTIONEN…] {BEFEHL} [NAME…]
BESCHREIBUNG
resolvectl kann zum Auflösen von Domain-Namen, IPv4- und IPv6- Adressen, DNS-Ressourcendatensätzen und
Diensten mit dem systemd-resolved.service(8)-Auflöser-Dienst verwandt werden. Standardmäßig wird die
angegebene Liste der Parameter als Rechnernamen aufgelöst und ihre IPv4- und IPv6-Adressen aufgelöst.
Falls die angegebenen Parameter als IPv4- oder IPv6-Adressen formatiert sind, erfolgt die umgekehrte
Aktion und der Rechnername für die angegebene Adresse wird abgefragt.
Die Ausgabe des Programms enthält Informationen über das für das Abfragen verwandte Protokoll und auf
welcher Netzschnittstelle die Daten ermittelt wurden. Sie enthält auch Informationen, ob die
Informationen authentifiziert ermittelt werden konnten. Alle Daten mit erfolgreicher lokaler
DNSSEC-Überprüfung werden als authentifiziert betrachtet. Desweiteren werden alle Daten aus lokalen,
vertrauenswürdigen Quellen auch als authentifiziert gemeldet, einschließlich der Auflösung des lokalen
Rechnernamens, des Rechnernamens »localhost« oder aller Daten von /etc/hosts.
BEFEHLE
query RECHNERNAME|ADRESSE…
Löst Domain-Namen sowie IPv4- und IPv6-Adressen auf. Wird dies zusammen mit --type= oder --class=
(siehe unten) verwandt, werden systemnahe DNS-Ressource-Datensätze aufgelöst.
Wenn ein freistehender Domain-Name angegeben ist, wird nach ihm entsprechend der konfigurierten
Such-Domains gesucht — außer --search=no oder --type=/--class= ist angegeben, da beide diese Logik
ausschalten.
Falls ein internationaler Domain-Namen angegeben ist, wird er automatisch gemäß der IDNA-Regeln
übersetzt, wenn er mittels klassischem DNS aufgelöst wird aber nicht beim Nachschlagen mittels
MulticastDNS oder LLMNR. Falls --type=/--class= verwandt wird, dann wird IDNA-Übersetzung
ausgeschaltet und die Domain-Namen werden so wie angegeben verarbeitet.
Hinzugefügt in Version 239.
service [[NAME] TYP] DOMAIN
Löst RFC 6763 DNS-SD[1]- und RFC 2782 SRV[2]-Dienste auf, abhängig von der angegebenen Liste von
Parametern. Falls drei Parameter übergeben werden, wird der erste als DNS-SD-Dienstename, der zweite
als SRV-Dienstetyp und der dritte als die zu durchsuchende Domain angenommen. In diesem Fall wird ein
komplettes DNS-SD-artiges SRV- und TXT-Abfragen ausgeführt. Falls nur zwei Parameter angegeben sind,
wird der erste als SRV-Dienstetyp und der zweite als die in der zu suchenden Domain angenommen. In
diesem Fall wird kein TXT-Ressourcendatensatz angefordert. Falls schließlich nur ein Parameter
angegeben ist, wird er als Domain-Name, dem bereits ein SRV-Typ vorangestellt wurde, angenommen und
eine SRV-Abfrage durchgeführt (kein TXT).
Hinzugefügt in Version 239.
openpgp E-MAIL@DOMAIN…
Fragt PGP-Schlüssel ab, die als OPENPGPKEY-Ressourcendatensätze gespeichert sind, siehe RFC 7929[3].
Angegebene E-Mail-Adressenwerden zu dem entsprechenden DNS-Domain-Namen aufgelöst und alle
OPENPGPKEY-Schlüssel werden ausgegeben.
Hinzugefügt in Version 239.
tlsa [FAMILIE] DOMAIN[:PORT]…
Fragt öffentliche TSL-Schlüssel ab, die als TLSA-Ressourcedatensätze gespeichert sind, siehe RFC
6698[4]. Eine Anfrage wird für jeden der angegebenen Namen (mit vorangestelltem Port und
vorangestellter Familie, d.h. »_Port._Familie.Domain«) durchgeführt. Die Portnummer kann nach einem
Doppelpunkt (»:«) angegeben werden, andernfalls wird standardmäßig 443 verwandt. Die Familie kann als
erstes Argument verwandt werden, andernfalls wird tcp verwandt.
Hinzugefügt in Version 239.
status [LINK…]
Zeigt die derzeit effektiven globalen und linkbezogenen DNS-Einstellungen. Wenn kein Befehl angegeben
ist, ist dies die implizite Vorgabe.
Hinzugefügt in Version 239.
statistics
Zeigt die allgemeinen Statistiken des Auflösers an, einschließlich Informationen, ob DNSSEC aktiviert
und verfügbar ist und Auflösungs- und Überprüfungsstatistiken.
Hinzugefügt in Version 239.
reset-statistics
Setzt die in statistics gezeigten Statistikzähler auf Null zurück. Diese Aktion benötigt root-Rechte.
Hinzugefügt in Version 239.
flush-caches
Leert alle Zwischenspeicher der DNS-Ressourcendatensätze, die der Dienst lokal verwaltet. Dies ist
größtenteils äquivalent zum Senden von SIGUSR2 an den Dienst systemd-resolved.
Hinzugefügt in Version 239.
reset-server-features
Leert alle Funktionalitätsstufeninformationen, die der Resolver über bestimmte Server gelernt hat und
stellt sicher, dass die Serverüberprüfungslogik bei der nächsten Abfrageanfrage von Anfang an
gestartet wird. Dies ist größtenteils äquivalent zum Senden von SIGRTMIN+1 an den Dienst
systemd-resolved.
Hinzugefügt in Version 239.
dns [LINK [SERVER…]], Domain [LINK [DOMAIN…]], default-route [LINK [LOGISCH…]], llmnr [LINK [MODUS]],
mdns [LINK [MODUS]], dnssec [LINK [MODUS]], dnsovertls [LINK [MODUS]], nta [LINK [DOMAIN…]]
Ermittelt/Setzt schnittstellenbasierte DNS-Konfiguration. Diese Befehle können zur Konfiguration
verschiedener DNS-Einstellungen für Netzwerkschnittstellen verwandt werden. Diese Befehle können zum
Informieren von systemd-resolved oder systemd-networkd über schnittstellenbezogene DNS-Konfiguration,
die mittels externer Mittel bestimmt werden, verwandt werden. Der Befehl dns erwartet IPv4- oder
IPv6-Adressangaben für zu verwendende DNS-Server. Jede Adresse kann optional eine durch »:«
abgetrennte Port-Nummer, einen mit »%« abgetrennten Netzwerkschnittstellennamen oder -Index und eine
durch »#« abgetrennte Server-Namensanzeige (SNI) akzeptieren. Wenn eine IPv6-Adresse mit einer
Port-Nummer angegeben wird, dann muss die Adresse in eckige Klammern eingeschlossen werden. Das
bedeutet, dass »111.222.333.444:9953%sname#example.com« für IPv4 und
»[1111:2222::3333]:9953%sname#example.com« für IPv6 akzeptierbare vollständige Formate sind. Der
Befehl domain= erwartet gültige DNS-Domains, möglicherweise mit vorangestelltem »~« und konfiguriert
eine schnittstellenbezogene Such- und nur-Routing-Domain. Der Befehl default-route erwartet einen
logischen Parameter und konfiguriert, ob der Link als Standardroute für DNS-Abfragen verwandt werden
darf, d.h. ob er für Abfragen für Domains geeignet ist, für die kein anderer Link explizit
konfiguriert wurde. Die Befehle llmnr, mdns, dnssec und dnsovertls können zur Konfiguration der
schnittstellenbezogenen LLMNR-, MulticastDNS-, DNSSEC- und DNSOverTLS-Einstellungen verwandt werden.
Schließlich kann der Befehl nta verwandt werden, um zusätzliche linkbezogene DNSSEC-NTA-Domains zu
konfigurieren.
Die Befehle dns, domain und nta können eine einzelne leere Zeichenkette als Argument akzeptieren, um
ihre jeweiligen Wertelisten zurückzusetzen.
Für Details über diese Einstellungen, ihrer möglichen Werte und ihrer Wirkungen, lesen Sie in
systemd.network(5) für die korrespondierenden Einstellungen.
Hinzugefügt in Version 239.
revert LINK
Setzt die schnittstellenbezogene DNS-Konfiguration zurück. Falls die DNS-Konfiguration zurückgesetzt
wird, werden alle schnittstellenbezogenen DNS-Einstellungen auf ihre Vorgaben zurückgesetzt, damit
werden alle Effekte von dns, domain, default-route, llmnr, mdns, dnssec, dnsovertls, nta rückgängig
gemacht. Beachten Sie, dass sämtliche Konfiguration automatisch verloren geht, wenn eine
Netzwerkschnittstelle verschwindet, ein explizites Zurücksetzen ist in diesem Fall nicht notwendig.
Hinzugefügt in Version 239.
monitor
Zeigt einen fortlaufenden Datenstrom lokaler Client-Auflösungsanfragen und ihren Antworten. Immer
wenn eine lokale Abfrage abgeschlossen wurde, wird der DNS-Ressourcen-Nachschlageschlüssel und die
Ressourcendatensätze angezeigt. Beachten Sie, dass dies nur lokal ausgeführte Abfragen anzeigt und
nicht sofort in Zusammenhang mit DNS-Anfragen steht, die bei konfigurierten DNS-Servern oder den
LLMNR- oder MulticastDNS-Zonen eingereicht wurden, da Anfragen aus dem lokalen Zwischenspeicher
beantwortet oder zu mehreren DNS-Transaktionen führen können (beispielsweise um DNSSEC-Informationen
zu überprüfen). Falls CNAME/CNAME-Umleitungsketten gefolgt wird, wird eine separate Anfrage für jedes
Element der Kette angezeigt. Verwenden Sie --json= zur Aktivierung der JSON-Ausgabe.
Hinzugefügt in Version 252.
show-cache
Zeigt pro Geltungsbereich den aktuellen Zwischenspeicherinhalt. Mit --json= wird die JSON-Ausgabe
aktiviert.
Hinzugefügt in Version 254.
show-server-state
Zeigt detaillierte Serverzustandsinformationen pro DNS-Server. Mit --json= wird die JSON-Ausgabe
aktiviert.
Hinzugefügt in Version 255.
log-level [STUFE]
Zeigt die aktuelle Protokollierstufe des Verwalters an, falls kein Argument angegeben ist. Falls das
optionale Argument STUFE bereitgestellt wird, dann ändert der Befehl die aktuelle Protokollierstufe
des Verwalters auf STUFE (akzeptiert die gleichen Werte wie für das in systemd(1) beschriebene
--log-level=).
Hinzugefügt in Version 244.
OPTIONEN
-4, -6
Standardmäßig werden sowohl die IPv4- als auch die IPv6-Adresse beim Auflösen eines Rechnernamens
erlangt. Durch Angabe von -4 werden nur IPv4-Adressen angefragt, durch -6 nur IPv6-Adressen.
Hinzugefügt in Version 239.
-i SCHNITTSTELLE, --interface=SCHNITTSTELLE
Gibt die Netzschnittstelle an, auf der die Anfrage ausgeführt wird. Dies kann entweder als
numerischer Schnittstellenindex oder als Netzwerkschnittstellenzeichenkette (z.B. »en0«) erfolgen.
Beachten Sie, dass diese Option unwirksam ist, falls eine systemweite DNS-Konfiguration (wie in
/etc/resolv.conf oder /etc/systemd/resolved.conf konfiguriert) anstelle von einer linkbasierten
Konfiguration verwandt wird.
Hinzugefügt in Version 239.
-p PROTOKOLL, --protocol=PROTOKOLL
Gibt das Netzwerkprotokoll für die Abfrage an. Kann einer aus »dns« (d.h. klassisches unicast DNS),
»llmnr« (Link-lokale multicast Namensauflösung[5]), »llmnr-ipv4«, »llmnr-ipv6« (LLMNR über die
angezeigten darunterliegenden IP-Protokolle), »mdns« (Multicast DNS[6]), »mdns-ipv4«, »mdns-ipv6«
(MDNS über die angezeigten unterliegenden IP-Protokolle) sein. Standardmäßig erfolgt das Abfragen
über alle für das Abfragen geeigneten Protokolle. Falls dies verwandt wird, schränkt es die zu
verwendenden Protokolle ein. Verwenden Sie diese Option mehrfach, um die Auflösung über mehrere
Protokolle gleichzeitig zu ermöglichen. Die Einstellung »llmnr« ist identisch zur Angabe dieses
Schalters einmal mit »llmnr-ipv4« und einmal mit »llmnr-ipv6«. Beachten Sie, dass diese Option den
Dienst nicht dazu zwingt, die Aktion mit dem angegebenen Protokoll aufzulösen, da dies eine geeignete
Netzwerkschnittstelle und -konfiguration benötigen könnte. Der besondere Wert »help« kann zum
Auflisten aller bekannten Werte verwandt werden.
Hinzugefügt in Version 239.
-t TYP, --type=TYP, -c KLASSE, --class=KLASSE
Wenn dies zusammen mit dem Befehl query verwandt wird, gibt dies den nachzuschlagenden
DNS-Ressourcendatensatztyp (z.B. A, AAAA, MX, …) und -klasse (z.B. IN, ANY …) an. Falls diese Option
verwandt wird, wird ein DNS-Ressourcendatensatz mit passender Klasse und Typ angefragt. Falls nur ein
Typ angegeben ist, ist die Klasse standardmäßig IN. Der besondere Wert »help« kann zum Auflisten
aller bekannten Werte verwandt werden.
Ohne diese Optionen stellt resolvectl query eine abstrakte Domain-Namen-an-Adressen- und
Adressen-an-Domain-Namen-Auflösung bereit. Mit diesen Optionen stellt es eine systemnahe
DNS-Ressourcen-Datensatz-Auflösung bereit. Die Such-Domain-Logik wird automatisch ausgeschaltet, wenn
diese Optionen verwandt werden, d.h. die angegebenen Domain-Namen müssen vollständig qualifizierte
Domain-Namen sein. Desweiteren ist auch die IDNA-interne Domain-Namen-Übersetzung ausgeschaltet, d.h.
internationale Domain-Namen sollten in der Notation »xn--…« angegeben werden, außer Nachschlagen in
MulticastDNS/LLMNR ist gewünscht, dann sollten UTF-8-Zeichen verwandt werden.
Hinzugefügt in Version 239.
--service-address=LOGISCH
Akzeptiert einen logischen Parameter. Falls »true« (die Vorgabe), werden die in
SRV-Ressourcendatensätzen enthaltenen Rechnernamen auch mit aufgelöst, wenn eine Diensteauflösung mit
--service erfolgt.
Hinzugefügt in Version 239.
--service-txt=LOGISCH
Akzeptiert einen logischen Parameter. Falls »true« (die Vorgabe), wird auch der
TXT-Dienstemetadatendatensatz aufgelöst, wenn eine DNS-SD-Diensteauflösung mit --service erfolgt.
Hinzugefügt in Version 239.
--cname=LOGISCH
Akzeptiert einen logischen Parameter. Falls »true« (die Vorgabe), wird DNS-CNAME- oder
DNAME-Umleitungen gefolgt. Andernfalls wird ein Fehler zurückgeliefert, falls ein CNAME- oder
DNAME-Datensatz bei der Auflösung angetroffen wird.
Hinzugefügt in Version 239.
--validate=LOGISCH
Akzeptiert einen logischen Parameter; im Zusammenhang mit query benutzt. Falls wahr (die Vorgabe)
wird DNSSEC-Validierung wie üblich angewandt — unter der Bedingung, dass sie für das Netzwerk und
systemd-resolved.service als ganzes aktiviert ist. Falls falsch, wird DNSSEC-Validierung für die
angegebene Anfrage deaktiviert, unabhängig davon, ob sie für das Netzwerk oder in dem Dienst
aktiviert ist. Beachten Sie, dass das Einstellen dieser Option auf wahr keine DNSSEC-Validierung auf
Systemen/Netzwerken erzwingt, auf denen DNSSEC ausgeschaltet ist. Diese Option ist nur zum
Einschalten solcher Validierung geeignet, wo sie andernfalls aktiviert ist, nicht zur Aktivierung der
Validierung, wo sie andernfalls deaktiviert ist.
Hinzugefügt in Version 248.
--synthesize=LOGISCH
Akzeptiert einen logischen Parameter; im Zusammenhang mit query benutzt. Falls wahr (die Vorgabe),
werden ausgewählte Domains auf dem lokalen System aufgelöst, unter anderem »localhost«, »_gateway«,
»_outbound«, »_localdnsstub« und »_localdnsproxy« oder Einträge aus /etc/hosts. Falls falsch, werden
diese Domains nicht lokal aufgelöst und schlagen entweder fehl (im Falle von »localhost«, »_gateway«
oder »_outbound« und ähnlichen) oder werden über reguläre DNS/mDNS/LLMNR-Abfragen an das Netzwerk
geleitet (im Falle von /etc/hosts-Einträgen).
Hinzugefügt in Version 248.
--cache=LOGISCH
Akzeptiert einen logischen Parameter; im Zusammenhang mit query benutzt. Falls wahr (die Vorgabe),
verwenden Abfragen den lokalen DNS-Ressourcendatensatz-Zwischenspeicher. Falls falsch, werden
Abfragen stattdessen in das Netzwerk weitergeleitet, unabhängig davon, ob sie bereits im lokalen
Zwischenspeicher verfügbar sind.
Hinzugefügt in Version 248.
--zone=LOGISCH
Akzeptiert einen logischen Parameter; im Zusammenhang mit query benutzt. Falls wahr (die Vorgabe),
werden Abfragen aus lokal registrierten LLMNR- oder mDNS-Ressourcendatensätzen, falls definiert,
beantwortet. Falls falsch, werden lokal registrierte LLMNR-/mDNS-Datensätze nicht für Abfragebitten
berücksichtigt.
Hinzugefügt in Version 248.
--trust-anchor=LOGISCH
Akzeptiert einen logischen Parameter; im Zusammenhang mit query benutzt. Falls wahr (die Vorgabe),
werden Abfragen für DS und DNSKEY aus den lokalen DNSSEC-Vertrauensankern beantwortet, falls möglich.
Falls falsch, wird der lokale Vertrauensspeicher für Abfragebitten nicht berücksichtigt.
Hinzugefügt in Version 248.
--network=LOGISCH
Akzeptiert einen logischen Parameter; im Zusammenhang mit query benutzt. Falls wahr (die Vorgabe),
werden Abfragen mittels DNS-, LLMNR- oder mDNS-Netzwerkanfragen beantwortet, falls sie nicht lokal
synthetisiert werden können, oder aus dem lokalen Zwischenspeicher, der Zone oder Vertrauensankern
beantwortet (siehe oben). Falls falsch, wird die Anfrage nicht aus dem Netz beantwortet und wird
daher fehlschlagen, falls keine der angegebenen Quellen sie beantworten kann.
Hinzugefügt in Version 248.
--search=LOGISCH
Akzeptiert einen logischen Parameter. Falls »true« (die Vorgabe), wird jeder angegebene freistehende
Rechnername in den in der Such-Domain-Liste konfigurierten Domains gesucht, falls die Liste nicht
leer ist. Andernfalls ist die Such-Domain-Logik deaktiviert. Beachten Sie, dass diese Option
wirkungslos ist, falls --type= verwandt wird (siehe oben); in diesem Fall ist die Such-Domain-Logik
bedingungslos ausgeschaltet.
Hinzugefügt in Version 239.
--raw[=payload|packet]
Gibt die Antwort als binäre Daten aus. Falls es kein Argument gibt oder falls das Argument »payload«
lautet, werden die Nutzdaten des Pakets exportiert. Falls das Argument »packet« ist, wird das gesamte
Paket im Leitungsformat ausgegeben, die Länge wird als 64-Bit-Zahl im Little-Endian-Format
vorangestellt. Dieses Format erlaubt es, mehrere Pakete auszugeben und eindeutig auszuwerten.
Hinzugefügt in Version 239.
--legend=LOGISCH
Akzeptiert einen logischen Parameter. Falls »true« (die Vorgabe), werden die Spaltenköpfe und
Metainformationen über die Abfrageantwort gezeigt. Andernfalls wird diese Ausgabe unterdrückt.
Hinzugefügt in Version 239.
--stale-data=LOGISCH
Akzeptiert einen logischen Parameter; im Zusammenhang mit query benutzt. Falls wahr (die Vorgabe),
werden Abfragen mit veralteten Daten (abgelaufenen Ressourcendatensätzen) beantwortet, falls möglich.
Falls falsch, werden die veralteten Daten für Abfragebitten nicht berücksichtigt.
Hinzugefügt in Version 254.
--json=MODUS
Zeigt die Ausgabe als JSON formatiert. Erwartet entweder »short« (für die kürzest mögliche Ausgabe
ohne unnötigen Leerraum oder Zeilenumbrüche), »pretty« (für eine schönere Version der gleichen
Ausgabe, mit Einzügen und Zeilenumbrüchen) oder »off« (um die standardmäßig aktivierte JSON-Ausgabe
auszuschalten).
-j
Kurz für --json=auto
Hinzugefügt in Version 252.
--no-pager
Leitet die Ausgabe nicht an ein Textanzeigeprogramm weiter.
-h, --help
Zeigt einen kurzen Hilfetext an und beendet das Programm.
--version
Zeigt eine kurze Versionszeichenkette an und beendet das Programm.
KOMPATIBILITÄT MIT RESOLVCONF(8)
resolvectl ist ein Programm mit mehreren Aufrufen. Wird es als »resolvconf« ausgeführt (normalerweise
mittels eines symbolischen Links dieses Namens auf das Programm resolvectl), wird es im begrenzten
resolvconf(8)-Kompatibilitätsmodus ausgeführt. Es akzeptiert größtenteils die gleichen Argumente und
schiebt alle Daten in systemd-resolved.service(8), ähnlich wie die Befehle dns und domain agieren.
Beachten Sie, dass systemd-resolved.service das einzige unterstützte Backend ist, was sich von anderen
Implementierungen dieses Befehls unterscheidet.
/etc/resolv.conf wird nur mit durch diesen Befehl hinzugefügten Servern aktualisiert, wenn
/etc/resolv.conf ein Symlink auf /run/systemd/resolve/resolv.conf und keine statische Datei ist. Siehe
die Diskussion über die Handhabung von /etc/resolv.conf in systemd-resolved.service(8).
Nicht alle von anderen Implementierungen unterstützte Aktionen werden nativ unterstützt. Insbesondere:
-a
Registriert schnittstellenbezogene DNS-Konfigurationsdaten mit systemd-resolved. Erwartet einen
Netzwerkschnittstellennamen als einziges Befehlszeilenargument. Liest resolv.conf(5)-kompatible
DNS-Konfigurationsdaten aus seiner Standardeingabe. Relevante Felder sind »nameserver« und
»domain«/»search«. Dieser Befehl ist größtenteils identisch zum Aufruf von resolvectl mit einer
Kombination der Befehle dns und domain.
Hinzugefügt in Version 239.
-d
Deregistriert schnittstellenbezogene DNS-Konfigurationsdaten mit systemd-resolved. Dieser Befehl ist
größtenteils identisch zum Aufruf von resolvectl revert.
Hinzugefügt in Version 239.
-f
Falls angegeben, beschweren sich -a und -d nicht über fehlende Netzwerkschnittstellen und führen ohne
Rückmeldung in diesem Fall keine Aktion aus.
Hinzugefügt in Version 239.
-x
Dieser Schalter für »exklusive« Aktionen wird nur teilweise unterstützt. Er wird auf eine zusätzlich
konfigurierte Such-Domain von »~.« abgebildet — d.h. er stellt sicher, dass DNS-Verkehr bevorzugt zu
dem DNS-Server auf dieser Schnittstelle geroutet wird, außer es gibt andere, spezifischere Domains,
die auf anderen Schnittstellen konfiguriert sind.
Hinzugefügt in Version 239.
-m, -p
Diese Schalter werden nicht unterstützt und werden stillschweigend ignoriert.
Hinzugefügt in Version 239.
-u, -I, -i, -l, -R, -r, -v, -V, --enable-updates, --disable-updates, --are-updates-enabled
Diese Schalter werden nicht unterstützt und der Befehl schlägt bei deren Verwendung fehl.
Hinzugefügt in Version 239.
Siehe resolvconf(8) für Details über diese Befehlszeilenoptionen.
BEISPIELE
Beispiel 1. Ermitteln der Adresse der Domain von »www.0pointer.net« (A- und AAAA-Resourcendatensätze)
$ resolvectl query www.0pointer.net
www.0pointer.net: 2a01:238:43ed:c300:10c3:bcf3:3266:da74
85.214.157.71
-- Information acquired via protocol DNS in 611.6ms.
-- Data is authenticated: no
Beispiel 2. Ermitteln der Domain der IP-Adresse »85.214.157.71« (PTR-Resourcendatensatz)
$ resolvectl query 85.214.157.71
85.214.157.71: gardel.0pointer.net
-- Information acquired via protocol DNS in 1.2997s.
-- Data is authenticated: no
Beispiel 3. Ermitteln des MX-Datensatzes der Domain »yahoo.com«
$ resolvectl --legend=no -t MX query yahoo.com
yahoo.com. IN MX 1 mta7.am0.yahoodns.net
yahoo.com. IN MX 1 mta6.am0.yahoodns.net
yahoo.com. IN MX 1 mta5.am0.yahoodns.net
Beispiel 4. Auflösen eines SRV-Dienstes
$ resolvectl service _xmpp-server._tcp gmail.com
_xmpp-server._tcp/gmail.com: alt1.xmpp-server.l.google.com:5269 [priority=20, weight=0]
173.194.210.125
alt4.xmpp-server.l.google.com:5269 [priority=20, weight=0]
173.194.65.125
...
Beispiel 5. Ermitteln eines PGP-Schlüssels (OPENPGP-Resourcendatensatz)
$ resolvectl openpgp zbyszek@fedoraproject.org
d08ee310438ca124a6149ea5cc21b6313b390dce485576eff96f8722._openpgpkey.fedoraproject.org. IN OPENPGPKEY
mQINBFBHPMsBEACeInGYJCb+7TurKfb6wGyTottCDtiSJB310i37/6ZYoeIay/5soJjlMyf
MFQ9T2XNT/0LM6gTa0MpC1st9LnzYTMsT6tzRly1D1UbVI6xw0g0vE5y2Cjk3xUwAynCsSs
...
Beispiel 6. Ermitteln eines TLS-Schlüssel (TLSA-Resourcendatensatz))
$ resolvectl tlsa tcp fedoraproject.org:443
_443._tcp.fedoraproject.org IN TLSA 0 0 1 19400be5b7a31fb733917700789d2f0a2471c0c9d506c0e504c06c16d7cb17c0
-- Cert. usage: CA constraint
-- Selector: Full Certificate
-- Matching type: SHA-256
»tcp« und »:443« sind optional und können ausgelassen werden.
SIEHE AUCH
systemd(1), systemd-resolved.service(8), systemd.dnssd(5), systemd-networkd.service(8), resolvconf(8)
ANMERKUNGEN
1. RFC 6763 DNS-SD
https://tools.ietf.org/html/rfc6763
2. RFC 2782 SRV
https://tools.ietf.org/html/rfc2782
3. RFC 7929
https://tools.ietf.org/html/rfc7929
4. RFC 6698
https://tools.ietf.org/html/rfc6698
5. Linklokale Multicast-Namensauflösung
https://tools.ietf.org/html/rfc4795
6. Multicast DNS
https://www.ietf.org/rfc/rfc6762.txt
ÜBERSETZUNG
Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Dr. Tobias Quathamer <toddy@debian.org> und Helge
Kreutzmann <debian@helgefjell.de> erstellt.
Diese Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die GNU General Public License Version 3 oder neuer
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systemd 255 RESOLVECTL(1)