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BEZEICHNUNG

       printf,  fprintf,  dprintf,  sprintf,  snprintf,  vprintf,  vfprintf,  vdprintf,  vsprintf,  vsnprintf  -
       formatierte Ausgabe

ÜBERSICHT

       #include <stdio.h>

       int printf(const char *format, …);
       int fprintf(FILE *stream, const char *format, …);
       int dprintf(int fd, const char *format, …);
       int sprintf(char *str, const char *format, …);
       int snprintf(char *str, size_t size, const char *format, …);

       #include <stdarg.h>

       int vprintf(const char *format, va_list ap);
       int vfprintf(FILE *stream, const char *format, va_list ap);
       int vdprintf(int fd, const char *format, va_list ap);
       int vsprintf(char *str, const char *format, va_list ap);
       int vsnprintf(char *str, size_t size, const char *format, va_list ap);

   Mit Glibc erforderliche Makros (siehe feature_test_macros(7)):

       snprintf(), vsnprintf():
           _XOPEN_SOURCE >= 500 || _ISOC99_SOURCE ||
               || /* Glibc-Versionen <= 2.19: */ _BSD_SOURCE

       dprintf(), vdprintf():
           Seit Glibc 2.10:
               _POSIX_C_SOURCE >= 200809L
           Vor Glibc 2.10:
               _GNU_SOURCE

BESCHREIBUNG

       Die Funktionenfamilie  printf()  erzeugt  Ausgaben  in  einem  im  Folgenden  beschriebenen  format.  Die
       Funktionen  printf()  und  vprintf()  schreiben  ihre  Ausgabe  in  den Standardausgabedatenstrom stdout;
       fprintf() und vfprintf() schreiben in den angegebenen Ausgabedatenstrom  stream;  sprintf(),  snprintf(),
       vsprintf() und vsnprintf() schreiben in die Zeichenkette str.

       Die  Funktion  dprintf() ist zu der Funktion fprintf() identisch, außer dass sie in einen Dateideskriptor
       fd statt in einen stdio-Stream ausgibt.

       Die  Funktionen  snprintf()  und  vsnprintf()  schreiben  höchstens  size   Bytes   (einschließlich   des
       abschließenden NULL-Bytes ('\0')) nach str.

       Die  Funktionen  vprintf(),  vfprintf(),  vdprintf(),  vsprintf(),  vsnprintf()  sind  äquivalent  zu den
       Funktionen printf(), fprintf(),dprintf(), sprintf() bzw. snprintf(), nur dass sie mit einer va_list statt
       einer variablen Zahl von Argumenten aufgerufen werden. Diese Funktionen rufen das Makro va_end nicht auf.
       Daher ist der Wert von ap nach dem Aufruf nicht definiert. Siehe stdarg(3).

       Alle diese Funktionen schreiben die Ausgabe unter Kontrolle einer format-Zeichenkette,  die  angibt,  wie
       die  folgenden  Argumente  (oder  Argumente,  auf  die  mittels  der  Möglichkeit  der variablen Zahl von
       Argumenten von stdarg(3) zugegriffen wird) für die Ausgabe konvertiert werden.

       C99 und POSIX.1-2001 legen fest, dass die Ergebnisse nicht definiert sind, wenn ein Aufruf von sprintf(),
       snprintf(), vsprintf() oder vsnprintf() zu einem Kopieren zwischen überlappenden  Objekten  führen  würde
       (z.B.  wenn  der  Ausgabepuffer  und eines der übergebenen Eingabe-Argumente sich auf den gleichen Puffer
       beziehen). Siehe ANMERKUNGEN.

   Format der Formatzeichenkette
       Die Formatzeichenkette ist eine Zeichenkette, die, so vorhanden, in ihrem initialen Shift-Zustand beginnt
       und endet. Die Formatzeichenkette setzt sich zusammen aus Null oder  mehr  Anweisungen:  normale  Zeichen
       (nicht  %)  werden  unverändert  in den Ausgabedatenstrom kopiert; Umwandlungsanweisungen fordern jeweils
       null oder mehr Argumente. Jede Umwandlungsanweisung wird durch das Zeichen % eingeleitet  und  endet  mit
       einem Umwandlungskennzeichner. Dazwischen können (in dieser Reihenfolge) null oder mehr Flags (Schalter),
       eine  optionale  minimale  Feldbreite,  eine  optionale  Genauigkeit und ein optionaler Längenmodifikator
       vorkommen.

       Die Argumente müssen (nach Typumwandlung) genau  zu  den  Umwandlungskennzeichner  passen.  Standardmäßig
       werden  die  Argumente  in  der  angegebenen  Reihenfolge  benutzt, wobei jeder »*« (siehe Feldbreite und
       Genauigkeit weiter unten) und jedes Umwandlungsbezeichner das nächste Argument abfragt (und  es  ist  ein
       Fehler,  wenn nicht ausreichend Argumente angegeben sind). Es kann auch an jeder Stelle, die ein Argument
       erfordert, explizit angeben werden, welches Argument verwendet wird, indem »%m$«  anstelle  von  »%«  und
       »*m$«  anstelle  von »*« geschrieben wird, wobei die Dezimalzahl m die Position des gewünschten Arguments
       in der Argumentliste angibt, beginnend mit 1. Damit sind

           printf("%*d", width, num);

       und

           printf("%2$*1$d", width, num);

       gleichwertig.  Die  zweite  Form  ermöglicht  wiederholte  Referenzen  auf  das  gleiche  Argument.   Der
       C99-Standard  schließt  die  aus der Single Unix Specification stammende Form mit '$' nicht mit ein. Wenn
       die '$' verwendende Form eingesetzt wird, muss sie durchgehend für alle Umwandlungen,  die  ein  Argument
       erfordern, und alle Breiten- und Genauigkeitsargumente verwendet werden, darf aber mit »%%«-Formaten (die
       kein  Argument  erfordern)  vermischt  werden.  Es  darf  keine  Lücken  in  der  Zahl  der  mittels  '$'
       spezifizierten Argumente geben; beispielsweise muss, wenn die Argumente 1 und 3  angegeben  werden,  auch
       Argument 2 irgendwo in der Formatzeichenkette erwähnt werden.

       Für    einige    numerische    Umwandlungen    wird    ein   Radixzeichen   (»Dezimalpunkt«)   oder   ein
       Tausender-Gruppierungszeichen   verwendet.   Das   tatsächlich   benutzte   Zeichen   hängt    von    der
       LC_NUMERIC-Komponente  der  Locale ab (siehe setlocale(3)). Die POSIX-Locale benutzt '.' als Radixzeichen
       und hat kein Gruppierungszeichen. Damit resultiert

           printf("%'.2f", 1234567.89);

       in »1234567.89« in der POSIX-Locale, in »1234567,89« in der Locale nl_NL und  in  »1.234.567,89«  in  der
       Locale da_DK.

   Zeichen für die Schalter (Flags)
       Dem Zeichen % folgen null oder mehr der folgenden Schalter:

       #      Der  Wert  soll  in  eine  »alternative  Form«  gewandelt werden. Bei o-Umwandlungen ist das erste
              Zeichen der Ausgabe eine Null (indem eine »0« vorangestellt wird, wenn der Wert nicht  schon  Null
              war).  Bei  den Umwandlungen x und X wird einem Ergebnis ungleich Null die Zeichenkette »0x« (oder
              »0X« bei X) vorangestellt. Bei den Umwandlungen a, A, e, E, f, F, g und  G  enthält  das  Ergebnis
              immer  ein  Dezimaltrennzeichen,  auch  wenn  ihm  keine  Ziffern folgen. (Normalerweise tritt ein
              Dezimaltrennzeichen nur in Ergebnissen auf, wenn ihm eine Ziffer folgt.) Bei  den  Umwandlungen  g
              und G werden nachfolgende Nullen nicht aus dem Ergebnis entfernt, wie sie es normalerweise würden.
              Für andere Umwandlungen ist das Ergebnis nicht definiert.

       0      Der  Wert soll mit Nullen aufgefüllt werden. Bei den Umwandlungen d, i, o, u, x, X, a, A, e, E, f,
              F, g und G wird der umgewandelte Wert links mit Nullen anstatt mit Leerzeichen aufgefüllt.  Werden
              sowohl  0  als  auch - angegeben, so wird 0 ignoriert. Wenn eine Genauigkeit bei einer numerischen
              Umwandlung (d, i, o, u, x und X)  angegeben  ist,  wird  der  Schalter  0  ignoriert.  Für  andere
              Umwandlungen ist das Ergebnis nicht definiert.

       -      Der  umgewandelte  Wert  soll  linksbündig  an  der  Feldgrenze  ausgerichtet werden (Standard ist
              rechtsbündige Ausrichtung). Außer bei der Umwandlung n  wird  der  umgewandelte  Wert  rechts  mit
              Leerzeichen  aufgefüllt  statt  links  mit Leerzeichen oder Nullen. Ein - setzt ein 0 außer Kraft,
              falls beide angegeben sind.

       ' '    (ein Leerzeichen) Vor einer positiven Zahl  (oder  einer  leeren  Zeichenkette),  die  durch  eine
              vorzeichenbehaftete Umwandlung mit erzeugt wurde, soll ein Leerzeichen erhalten bleiben.

       +      Vor  jeder durch eine vorzeichenbehaftete Umwandlung erzeugten Zahl soll ein Vorzeichen (+ oder -)
              platziert werden. Standardmäßig wird ein Vorzeichen nur  für  negative  Zahlen  verwendet.  Ein  +
              übersteuert ein Leerzeichen, falls beide verwendet werden.

       Die  obigen  fünf  Schalter werden vom C99-Standard definiert. Die Single UNIX Specification spezifiziert
       einen weiteren Schalter.

       '      gibt  für  dezimale  Umwandlungen  (i,  d,  u,  f,  F,  g,  G)  an,  dass  die  Ausgabe  mit   dem
              Tausender-Gruppierungszeichen  gruppiert  werden  soll,  wenn  die Locale-Information eines angibt
              (siehe setlocale(3)). Beachten Sie, dass viele Versionen von gcc(1) diese Option  nicht  auswerten
              können  und  eine  Warnung  ausgeben  werden. SUSv2 schließt %'F nicht mit ein, aber SUSv3 fügt es
              hinzu.

       Glibc 2.2 fügt ein weiteres Schalterzeichen hinzu.

       I      Für dezimale Ganzzahlumwandlungen (i, d, u) benutzt die Ausgabe  die  alternativen  Ausgabeziffern
              der   Locale,  wenn  es  solche  gibt.  Beispielsweise  bewirkt  diese  Option  seit  Glibc  2.2.3
              arabisch-indische Ziffern in der persischen (»fa_IR«) Locale.

   Feldbreite
       Diese optionale Dezimalzahl gibt die minimale Feldbreite an; die erste Ziffer ist von  Null  verschieden.
       Wenn  der  umgewandelte  Wert  weniger  Zeichen  als  die  Feldbreite  hat, wird er links mit Leerzeichen
       aufgefüllt (oder rechts, wenn der Schalter für Linksbündigkeit gesetzt ist). Statt einer Dezimalzahl kann
       auch »*« oder »*m$« (für  irgendeine  Ganzzahl  m)  angegeben  werden,  um  zu  spezifizieren,  dass  die
       Feldbreite  im  nächsten (oder m-ten) Argument gegeben ist, welches vom Type int sein muss. Eine negative
       Feldbreite wird als Schalter '-' gefolgt von einer positiven Breite interpretiert. In keinem Fall bewirkt
       eine fehlende oder kleine Feldbreite das Abschneiden eines Feldes;  ist  das  Ergebnis  einer  Umwandlung
       breiter als die Feldbreite, so wird das Feld erweitert, um das Ergebnis aufzunehmen.

   Genauigkeit
       Eine optionale Genauigkeit in der Form eines Punkts ('.') gefolgt von einer optionalen Dezimalzahl. Statt
       einer  Dezimalzahl kann auch mittels »*« oder »*m$« (für irgendeine Dezimalzahl m) angegeben werden, dass
       die Genauigkeit im nächsten (oder m-ten) Argument gegeben ist, welches den Typ int haben muss. Falls  die
       Genauigkeit  einfach  als  '.'  angegeben  ist,  wird  eine dafür der Wert Null angenommen. Eine negative
       Genauigkeit wird angenommen, falls die Genauigkeitsangabe weggelassen wird. Dies gibt die minimale Anzahl
       der Ziffern an, die bei den Umwandlungen d, i, o, u, x und X erscheinen, bzw. die Anzahl der Ziffern nach
       dem Dezimaltrennzeichen bei a, A, e, E, f und F, die maximale Anzahl von signifikanten Ziffern bei g  und
       G oder die maximale Anzahl von auszugebenden Zeichen einer Zeichenkette bei s und S.

   Längenmodifikator
       Im Folgenden steht »Ganzzahlumwandlung« für d, i, o, u, x oder X.

       hh     Eine  folgende Ganzzahlumwandlung entspricht einem Argument vom Typ signed char oder unsigned char
              oder eine folgende n-Umwandlung entspricht einem Zeiger auf ein signed char-Argument.

       h      Eine folgende Ganzzahlumwandlung entspricht einem Argument vom Typ short oder unsigned short  oder
              eine folgende n-Umwandlung entspricht einem Zeiger auf ein short-Argument.

       l      (ell)  Eine  folgende Ganzzahlumwandlung entspricht einem Argument vom Typ long oder unsigned long
              oder eine folgende n-Umwandlung entspricht einem Zeiger auf ein long-Argument oder  eine  folgende
              c-Umwandlung  entspricht  einem  wint_t-Argument  oder eine folgende s-Umwandlung entspricht einem
              Zeiger auf ein wchar_t-Argument.

       ll     (ell-ell) Eine folgende Ganzzahlumwandlung entspricht  einem  Argument  vom  Typ  long  long  oder
              unsigned  long  long  oder  eine  folgende  n-Umwandlung  entspricht  einem  Zeiger  auf  ein long
              long-Argument.

       q      Ein Synonym für ll. Dies ist eine aus BSD abgeleitete nicht standardisierte Erweiterung, vermeiden
              sie die Verwendung in neuem Code.

       L      Eine folgende a-, A-, e-, E-, f-, F-, g- oder G-Umwandlung entspricht einem long  double-Argument.
              C99 erlaubt %LF, aber SUSv2 nicht.

       j      Eine  folgende  Ganzzahlumwandlung  entspricht einem Argument vom Typ intmax_t oder uintmax_t oder
              eine folgende n-Umwandlung entspricht einem Zeiger auf ein intmax_t-Argument.

       z      Eine folgende Ganzzahlumwandlung entspricht einem Argument vom Typ ssize_t oder ssize_t oder  eine
              folgende n-Umwandlung entspricht einem Zeiger auf ein size_t-Argument.

       Z      Ein  nicht  standardisiertes Synonym für z, das von vor dem Auftauchen von z stammt. Verwenden Sie
              es nicht in neuem Code.

       t      Eine folgende Ganzzahlumwandlung entspricht einem Argument vom Typ ptrdiff_t  oder  eine  folgende
              n-Umwandlung entspricht einem Zeiger auf ein ptrdiff_t-Argument.

       SUSv3  spezifiziert  alle oben genannten, außer den Modifikatoren, die explizit als nicht standardisierte
       Erweiterungen vermerkt sind. SUSv2 kennt nur die Längenmodifikatoren h (in hd, hi, ho, hx, hX, hn) und  l
       (in ld, li, lo, lx, lX, ln, lc, ls) und L (in Le, LE, Lf, Lg, LG).

       Als  eine  nicht  standardisierte Erweiterung behandelt die GNU-Implementierung ll und L als Synonyme, so
       dass Sie llg (als Synonym für das standardmäßige Lg) und Ld (als  Synonym  für  das  standardmäßige  lld)
       schreiben können. Dies ist nicht portabel.

   Umwandlungskennzeichner
       Ein  Zeichen,  das  den  Typ  der  anzuwendenden  Umwandlung angibt. Die Umwandlungskennzeichner und ihre
       Bedeutung sind:

       d, i   Das int-Argument wird umgewandelt in eine vorzeichenbehaftete Dezimalzahl. Die Genauigkeit, sofern
              vorhanden, gibt die minimale Anzahl von Ziffern an, die auftreten muss; wenn der umgewandelte Wert
              weniger Ziffern benötigt, wird er links mit Nullen aufgefüllt. Die voreingestellte Genauigkeit ist
              1. Wird 0 mit einer expliziten Genauigkeit 0 ausgegeben, so ist die Ausgabe leer.

       o, u, x, X
              Das  unsigned  int-Argument  wird  in  eine  vorzeichenlose  Oktal-   (o),   Dezimal-   (u)   oder
              Hexadezimalzahl  (x  und  X) umgewandelt. Die Buchstaben abcdef werden für x-Umwandlungen benutzt;
              die Buchstaben ABCDEF für X-Umwandlungen. Die Genauigkeit, sofern  vorhanden,  gibt  die  minimale
              Anzahl  vor  Ziffern  an, die auftreten muss; wenn der umgewandelte Wert weniger Ziffern benötigt,
              wird er links mit Nullen aufgefüllt. Die voreingestellte Genauigkeit  ist  1.  Wird  0  mit  einer
              expliziten Genauigkeit 0 ausgegeben, so ist die Ausgabe leer.

       e, E   Das  double-Argument  wird  gerundet  und in die Form [-]d.ddde+-dd umgewandelt, wobei eine Ziffer
              (die sich von 0 unterscheidet, falls  das  Argument  nicht  0  ist)  vor  dem  Dezimaltrennzeichen
              erscheint  und  die  Anzahl der Ziffern dahinter der Genauigkeit entspricht; falls die Genauigkeit
              fehlt,  wird  sie  als  6  angenommen;  falls   die   Genauigkeit   Null   ist,   erscheint   kein
              Dezimaltrennzeichen.  Eine  E-Umwandlung  verwendet  den  Buchstaben E (in Gegensatz zu e), um den
              Exponenten einzuleiten. Der Exponent enthält immer mindestens zwei Ziffern; falls  der  Wert  Null
              ist, ist der Exponent 00.

       f, F   Das double-Argument wird gerundet und umgewandelt in dezimale Notation im Format [-]ddd.ddd, wobei
              die  Anzahl  der  Ziffern  hinter dem Dezimaltrennzeichen der vorgegebenen Genauigkeit entspricht.
              Falls die Genauigkeit fehlt, wird sie als 6 angenommen; falls die Genauigkeit Null ist,  erscheint
              kein  Dezimaltrennzeichen.  Falls ein Dezimaltrennzeichen erscheint, befindet sich mindestens eine
              Ziffer davor.

              (SUSv2 kennt F nicht und besagt, dass Zeichenketten-Darstellungen für Unendlich  und  NaN  (Not  a
              Number  -  keine Zahl) verfügbar gemacht werden können. SUSv3 fügt eine Spezifikation für F hinzu.
              Der C99-Standard spezifiziert »[-]inf« oder »[-]infinity« für Unendlich  sowie  eine  Zeichenkette
              beginnend  mit »nan« für NaN im Falle von f und entsprechen »[-]INF« oder »[-]INFINITY« oder »NAN«
              im Falle von F.)

       g, G   Das double-Argument wird in das Format f oder e (oder F oder E für die G-Umwandlung)  umgewandelt.
              Die  Genauigkeit gibt die Anzahl der signifikanten Stellen an. Falls die Genauigkeit fehlt, werden
              6 Ziffern zurückgegeben; falls die Genauigkeit Null ist, wird sie als 1 angenommen.  Form  e  wird
              benutzt,  falls  der  Exponent  kleiner  als  -4  oder  größer  oder  gleich  der Genauigkeit ist.
              Abschließende Nullen in den Nachkommastellen werden entfernt;  ein  Dezimaltrennzeichen  erscheint
              nur, wenn ihm mindestens eine Ziffer folgt.

       a, A   (C99;  nicht  in  SUSv2,  aber in SUSv3 hinzugefügt) Für die a-Umwandlung wird das double-Argument
              (unter Verwendung  der  Buchstaben  abcdef)  in  hexadezimale  Notation  der  Form  [-]0xh.hhhhp±d
              gebracht; für A werden dagegen das Präfix 0X, die Buchstaben ABCDEF und das Exponententrennzeichen
              P  verwendet.  Vor  dem Dezimaltrennzeichen steht eine hexadezimale Ziffer, die Anzahl der Stellen
              dahinter entspricht der  Genauigkeit.  Die  standardmäßige  Genauigkeit  genügt  für  eine  exakte
              Darstellung  des Wertes, wenn eine exakte Darstellung zur Basis 2 existiert und ist ansonsten groß
              genug, um Werte vom Typ double zu unterscheiden. Die Ziffer vor dem  Dezimaltrennzeichen  ist  für
              nicht  normalisierte  Zahlen  nicht  spezifiziert  und  für  normalisierte Zahlen nicht Null, aber
              ansonsten nicht spezifiziert. Der Exponent enthält stets mindestens eine Ziffer; falls der Wert  0
              ist, ist der Exponent 0.

       c      Wenn  kein  Modifikator  l vorhanden ist, wird das int-Argument umgewandelt in einen unsigned char
              und das resultierende Zeichen ausgegeben. Wenn ein l vorhanden ist, wird das wint_t-Argument (wide
              character) mit einem Aufruf der Funktion wcrtomb(3) zu einer Multibyte-Folge umgewandelt, mit  der
              Konvertierung  beginnend  im  initialen Zustand, und die resultierende Multibyte-Zeichenkette wird
              ausgegeben.

       s      Wenn kein Modifikator l vorhanden ist, wird das const char *-Argument erwartet als ein Zeiger  auf
              ein  Feld  vom  Typ  Zeichen (Zeiger auf eine Zeichenkette). Zeichen aus diesem Feld werden bis zu
              (aber nicht einschließlich) des terminierenden NULL-Bytes ('\0') ausgegeben; wenn eine Genauigkeit
              angegeben ist, werden  nicht  mehr  Zeichen  als  die  angegebene  Anzahl  ausgegeben.  Wenn  eine
              Genauigkeit  angegeben  ist,  braucht kein NULL-Byte vorhanden zu sein; wenn die Genauigkeit nicht
              angegeben ist oder größer als das Feld ist, muss das Feld ein abschließendes NULL-Byte enthalten.

              Wenn ein l vorhanden ist, wird das const wchar_t *-Argument als ein Zeiger auf ein Feld von  »wide
              characters«  erwartet. Wide characters aus dem Feld werden zu Multibyte-Zeichen umgewandelt (jedes
              mit einem Aufruf der Funktion wcrtomb(3), beginnend im  initialen  Zustand  vor  dem  ersten  wide
              character), bis zu und einschließlich des terminierenden wchar_t-Null-Zeichens. Die resultierenden
              Multibyte-Zeichen  werden  bis  zum  (aber  nicht  einschließlich)  des  abschließenden NULL-Bytes
              geschrieben. Falls eine Genauigkeit angegeben ist, werden nicht  mehr  Bytes  als  die  angegebene
              Anzahl  ausgegeben,  aber  es  werden keine partiellen Multibyte-Zeichen ausgegeben. Beachten Sie,
              dass die Genauigkeit die Anzahl  der  geschriebenen  Bytes  angibt,  nicht  die  Anzahl  der  wide
              characters  oder  Bildschirmpositionen.  Das  Feld  muss  ein  terminierendes wchar_t-Null-Zeichen
              enthalten, wenn nicht eine  Genauigkeit  gegeben  ist,  die  so  klein  ist,  dass  die  Zahl  der
              geschriebenen Bytes sie übersteigt, bevor das Ende des Feldes erreicht ist.

       C      (Nicht in C99, aber in SUSv2, SUSv3 und SUSv4.) Synonym für lc. Nicht verwenden.

       S      (Nicht in C99, aber in SUSv2, SUSv3 und SUSv4.) Synonym für ls. Nicht verwenden.

       p      Das void *-Zeiger-Argument wird hexadezimal ausgegeben (wie bei %#x oder %#lx).

       n      Die  Anzahl  der  bis  dahin  geschriebenen  Zeichen wird in der Ganzzahl gespeichert, die auf das
              korrespondierende Argument zeigt. Das Argument muss ein int * oder eine Variante sein, deren Größe
              dem (optional) angegebenen Längenmodifikator  der  Ganzzahl  entspricht.  Es  wird  kein  Argument
              umgewandelt.  (Dieser  Kennzeichner  wird  nicht  von  der  Bionic-C-Bibliothek  unterstützt.) Das
              Verhalten ist nicht definiert, wenn die Umwandlungsspezifikation Schalter,  eine  Feldbreite  oder
              eine Genauigkeitsangabe enthält.

       m      (Glibc-Erweiterung,  von  uClibc  und  Musl unterstützt) Gibt die Ausgabe von strerror(errno) aus;
              kein Argument erforderlich.

       %      Es  wird  ein  '%'   ausgegeben.   Es   wird   kein   Argument   umgewandelt.   Die   vollständige
              Umwandlungsanweisung ist '%%'.

RÜCKGABEWERT

       Nach erfolgreicher Ausführung geben diese Funktionen die Anzahl der ausgegebenen Zeichen zurück (ohne das
       für den Abschluß der Zeichenkettenausgabe verwendete NULL-Byte).

       Die  Funktionen  snprintf()  und  vsnprintf()  schreiben  nicht  mehr  als  size Byte (einschließlich des
       abschließenden NULL-Bytes »\0«)). Falls die Ausgabe  wegen  dieser  Begrenzung  gekürzt  wurde,  ist  der
       Rückgabewert  die Anzahl der Zeichen (ohne abschließendes NULL-Byte), die bei ausreichendem Speicherplatz
       in die Ausgabe geschrieben worden wären. Damit bedeutet ein Rückgabewert von size  oder  mehr,  dass  die
       Ausgabe gekürzt wurde. (Siehe auch im Folgenden unter ANMERKUNGEN.)

       Wenn bei der Ausgabe ein Fehler auftritt, wird ein negativer Wert zurückgegeben.

ATTRIBUTE

       Siehe attributes(7) für eine Erläuterung der in diesem Abschnitt verwandten Ausdrücke.
       ┌─────────────────────────┬───────────────────────┬────────────────┐
       │ SchnittstelleAttributWert           │
       ├─────────────────────────┼───────────────────────┼────────────────┤
       │ printf(), fprintf(),    │ Multithread-Fähigkeit │ MT-Safe locale │
       │ sprintf(), snprintf(),  │                       │                │
       │ vprintf(), vfprintf(),  │                       │                │
       │ vsprintf(), vsnprintf() │                       │                │
       └─────────────────────────┴───────────────────────┴────────────────┘

KONFORM ZU

       fprintf(), printf(), sprintf(), vprintf(), vfprintf(), vsprintf(): POSIX.1-2001, POSIX.1-2008, C89, C99.

       snprintf(), vsnprintf(): POSIX.1-2001, POSIX.1-2008, C99.

       Die  Funktionen dprintf() und vdprintf() waren ursprünglich GNU-Erweiterungen, die später in POSIX.1-2008
       standardisiert wurden.

       Hinsichtlich des Rückgabewerts von  snprintf()  widersprechen  sich  SUSv2  und  der  C99-Standard:  wird
       snprintf()  mit size=0 aufgerufen, dann fordert SUSv2 einen nicht spezifizierten Rückgabewert kleiner als
       1, während C99 es zulässt, dass str in diesem Fall NULL ist, und (wie immer)  den  Rückgabewert  als  die
       Anzahl  der  Zeichen  angibt,  die  bei ausreichend großer Ausgabe-Zeichenkette geschrieben worden wären.
       POSIX.1-2001 und neuer richten ihre Spezifikation von snprintf() an C99 aus.

       Glibc 2.1 fügt die Längenmodifikatoren hh, j, t und z sowie die Umwandlungszeichen a und A hinzu.

       Glibc 2.2 fügt das Umwandlungszeichen F mit C99-Semantik sowie den Schalter l hinzu.

ANMERKUNGEN

       Einige Programme verlassen sich leichtsinnig auf Code wie den folgenden

          sprintf(buf, "%s etwas mehr Text", buf);

       um Text an buf anzuhängen.  Jedoch  weisen  die  Standards  explizit  darauf  hin,  dass  die  Ergebnisse
       undefiniert  sind,  wenn  Quell-  und  Ziel-Puffer  beim Aufruf von sprintf(), snprintf(), vsprintf() und
       vsnprintf() überlappen. Abhängig von der verwendeten gcc(1)-Version und den  gewählten  Compiler-Optionen
       erzeugen Aufrufe wie das obige Beispiel nicht die erwarteten Ergebnisse.

       Seit  der  Glibc-Version 2.1 ist die Implementierung der Funktionen snprintf() und vsnprintf() konform zu
       C99, verhält sich also wie oben beschrieben. Bis Glibc 2.0.6 gaben sie  im  Fall  gekürzter  Ausgaben  -1
       zurück.

FEHLER

       Da  sprintf()  und vsprintf() eine beliebig lange Zeichenkette annehmen, müssen Aufrufende darauf achten,
       nicht den tatsächlich verfügbaren  Platz  zu  überschreiten;  dies  ist  oft  unmöglich  sicherzustellen.
       Beachten  Sie,  dass  die Länge der Zeichenketten oft abhängig von der Locale und schwierig vorherzusagen
       sind. Benutzen Sie stattdessen snprintf() und vsnprintf() (oder asprintf(3) und vasprintf(3)).

       Code wie beispielsweise printf(foo); weist häufig auf einen Fehler hin, da foo das Zeichen »%«  enthalten
       kann.  Stammt  foo  von ungeprüfter Nutzereingabe, kann es »%n« enthalten und veranlasst printf(), in den
       Speicher zu schreiben und erzeugt damit ein Sicherheitsloch.

BEISPIELE

       Um Pi mit fünf Dezimalstellen auszugeben:

           #include <math.h>
           #include <stdio.h>
           fprintf(stdout, "pi = %.5f\n", 4 * atan(1.0));

       Um Datum und Zeit in der Form »Sunday, July 3, 10:02« auszugeben, wobei  weekday  und  month  Zeiger  auf
       Zeichenketten sind:

           #include <stdio.h>
           fprintf(stdout, "%s, %s %d, %.2d:%.2d\n",
                   weekday, month, day, hour, min);

       Die  meisten  Länder  verwenden  die  Reihenfolge  Tag-Monat-Jahr. Deshalb muss eine internationalisierte
       Version in der Lage sein, die Argumente in der durch das Format angegebenen Reihenfolge zu drucken:

           #include <stdio.h>
           fprintf(stdout, format,
                   weekday, month, day, hour, min);

       wobei format von der Locale abhängt und möglicherweise die Argumente vertauscht. Mit dem Wert

           "%1$s, %3$d. %2$s, %4$d:%5$.2d\n"

       könnte dann »Sonntag, 3. Juli, 10:02« dabei herauskommen.

       Um eine genügend große Zeichenkette bereitzustellen und in sie zu schreiben (der Code ist korrekt  sowohl
       für Glibc 2.0 als auch Glibc 2.1):

       #include <stdio.h>
       #include <stdlib.h>
       #include <stdarg.h>

       char *
       make_message(const char *fmt, …)
       {
           int n = 0;
           size_t size = 0;
           char *p = NULL;
           va_list ap;

           /* Benötigte Größe ermitteln */

           va_start(ap, fmt);
           n = vsnprintf(p, size, fmt, ap);
           va_end(ap);

           if (n < 0)
               return NULL;

           /* Ein zusätzliches Byte für »\0« */

           size = (size_t) n + 1;
           p = malloc(size);
           if (p == NULL)
               return NULL;

           va_start(ap, fmt);
           n = vsnprintf(p, size, fmt, ap);
           va_end(ap);

           if (n < 0) {
               free(p);
               return NULL;
           }

           return p;
       }

       Bei  Kürzungen  in  Glibc-Versionen  vor  2.0.6 wird dies als ein Fehler aufgefasst und nicht wohlwollend
       behandelt.

SIEHE AUCH

       printf(1), asprintf(3), puts(3), scanf(3), setlocale(3), strfromd(3), wcrtomb(3), wprintf(3), locale(5)

KOLOPHON

       Diese Seite ist Teil der Veröffentlichung  5.10  des  Projekts  Linux-man-pages.  Eine  Beschreibung  des
       Projekts, Informationen, wie Fehler gemeldet werden können sowie die aktuelle Version dieser Seite finden
       sich unter https://www.kernel.org/doc/man-pages/.

ÜBERSETZUNG

       Die    deutsche    Übersetzung    dieser    Handbuchseite    wurde    von    Martin    Eberhard   Schauer
       <Martin.E.Schauer@gmx.de>,  Mario  Blättermann  <mario.blaettermann@gmail.com>   und   Helge   Kreutzmann
       <debian@helgefjell.de> erstellt.

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GNU                                             1. November 2020                                       PRINTF(3)